16.7.07

Robert Frost: The Road Not Taken / Der andere Weg

The Road Not Taken

Two roads diverged in a yellow wood,
And sorry I could not travel both
And be one traveller, long I stood
And looked down one as far as l could
To where it bent in the undergrowth;

Then took the other, as just as fair,
And having perhaps the better claim,
because it was grassy and wanted wear;
Though as for that the passing there
Had worn them really about the same,

And both that morning equally lay
In leaves no step had trodden black.
Oh, I kept the first for another day!
Yet knowing how way leads on to way,
I doubted if I should ever come back.

I shall be telling this with a sigh
Somewhere ages and ages hence:
Two roads diverged in a wood, and I -
I took the one less travelled by,
And that has made all the difference.

– Robert Frost

Der andere Weg

Ein Weg trennte sich im herbstlichen Wald
In zwei, doch ich war leider allein.
Als zaudernder Wand'rer sah ich kalt
Dem einen nach bis dort, wo er bald
Sich krümmte ins Gehölz hinein;

Dann sah ich den And'ren, genauso fein,
Und hatte vielleicht das bessere Ziel,
Da sein Gras wollte begangen sein;
Obgleich, und das galt für mich allein,
Entweiht hätt' ich beide ebensoviel.

Beide an jenem Morgen gleich lagen
Ohne Spuren, von Blättern belegt.
Oh, ich schenkte den Ersten späteren Tagen!
Weg führt zu Weg, so wollt' ich's wagen,
Auch wenn's mich hierher nie wieder verschlägt.

Ich werde ergriffen Dir davon singen
In fernen Jahrzehnten als mein Lied:
Am Scheideweg nach kurzem Ringen,
Nahm ich den Stilleren unter die Schwingen,
Und das war der große Unterschied.

– Übersetzung von Peter Morisse (2001)

Morgenstern zoology

The wingambat

The wingambat haunteth
through weerowarowood,
the ruby fingoor taunteth,
and cruelly laughs the drood.

Christian Morgenstern (1871-1914), translated by Johannes Beilharz (*1956)

Note
This is a translation of Morgenstern's "Der Flügelflagel" (see preceding post).

Morgensternsches Getier

Der Flügelflagel

Der Flügelflagel gaustert
durchs Wiruwaruwolz,
die rote Fingur plaustert
und grausig gutzt der Golz.

– Christian Morgenstern (1871-1914)

Englische Übertragung siehe Morgenstern zoology.

3.7.07

Liebesbrief von Maria / du der schone und sexuelle Mann

Vorgestern erreichte mich über das Wunder elektronischer Post ein Meisterwerk der Liebesbriefkunst, das ich der Öffentlichkeit nicht vorenthalten möchte. Wie ich leider vermute, hat meine Maria (zu erreichen unter mmariam003@yahoo.com – allerdings kam die Mail von Roxie@nirvanaclub.com) diese mit einem Kuss endenden Ergüsse nicht nur an mich versandt, sondern gleich millionfach. Da bereits ein Massenpublikum angesprochen wurde, dürfte die Veröffentlichung an dieser Stelle wohl kaum als Bruch einer Privatsphäre gelten können. Abschließend möchte ich noch betonen, dass ich weder bei Singles.freenet.de noch Friendscout24 ein Profil habe.
Hallo!!! Ich bitte dich, sich uber meinen Brief nicht zu verwundern. Ich sah dein Profil auf "Singles.freenet.de" oder auf "Friendscout24". Und ich wollte dir den Brief schreiben. Du der schone und sexuelle Mann. Ich will dich besser und naher sehr erfahren. Ich habe solches Gefuhl dass du ein Mann meines Traumes sein darfst. Aller ist in dieser Welt moglich. Du bist einverstanden? Ich glaube dass wir unsere Bekanntschaft beginnen werden.
Ich will dir uber mich erzahlen. Ich das einfache Russische die Frau. Mir 30 Jahre. Meinen Geburtstag den 11.01.1977 Ich lebe in Stadt Sankt Petersburg. Es ist eine zweite Stadt in Russland. Ich bin uberzeugt dass du meine Stadt weit. Ich lebe in einer Wohnung zusammen mit der Mutti und der Vater. Meine Mutti auf der staatlichen Rente. Mein Vater arbeitet im Eisenbahnbau. Es ist ein guter und friedlicher Beruf. Ich die einzige Tochter bei den Eltern. Ich habe den Bruder oder die Schwester nicht. Aber ich habe die Cousine und des Cousins. Ich arbeite in die Transportgesellschaft. Ich plane die Bewegung des Transportes und die Beforderung der grossen Ladungen nach ganzem Russland. Mir gefallt meine Arbeit. Aber leider bei mir das kleine Gehalt. Aber das Geld ist haupt-fur mich nicht. Fur mich das
Wesentliche die Liebe und das Gluck. Ich will aufrichtig mit dir in seinen Briefen sein. Ich habe die Geheimnisse vor dir nicht. Ich sage dir dass ich die vorliegende Liebe suche. Das vorliegende Gluck. Ich suche das Bundnis der Liebe und des Gluckes. Viele Manner und die Frau suchen seine Liebe und das Gluck. Es ist sehr viel Leute in dieser Welt einsam. Viele Frauen und der Mann suchen seine Liebe im Internet.
Viele finden das Gluck und die Liebe. Viele haben die Fehler und die Enttauschungen. Leider, ist viel es im Internet Betrug. Ich las daruber in der Zeitung. Es ist traurig. Ich werde aufrichtig mit dir und ich bitte dich, ehrlich auch zu sein. Die Ehrlichkeit und das Vertrauen sind fur die Liebe sehr wichtig. Es ist fur mich und fur dich wichtig. Keine Spiele. Nur die ernsten Beziehungen. Ich glaube dass die Liebe am meisten wesentlich in der Welt ist.

Warum suche ich seinen Mann in Deutschland? Wahrscheinlich willst du daruber fragen. Fur die Liebe und das Gluck existiert der Hindernisse bei der Entfernung nicht. Meine Freundin beratete mir, nach dem Mann in Deutschland zu suchen. Wir sind von der Kindheit befreundet. Wir lernten in einer Schule. Unsere Eltern waren von den Familien befreundet. Meine Freundin lebt in Deutschland in diesen Moment. Die Stadt Baden-baden. Vor einigen Jahren konnte sie nicht nachdenken was in Deutschland zu leben wird. Aber jetzt es so. Sie ist zum normalen Leben zuruckgekehrt. Sie hat seine Liebe im Internet gefunden. Sie hat den deutschen Mann gefunden. Sie ist in Deutschland zu seinem Brautigam abgereist. Sie hat den deutschen Mann verheiratet. Sie sehr glucklich jetzt. Sie haben seine Firma. Das grosse Geld und das Business. Ich bin dass meine beste Freundin glucklich in diesen Moment sehr sehr froh. Sie hat mir angeboten, nach seiner Liebe im Internet zu suchen. In Deutschland. Ich glaube dass ich seinen Mann finden kann. Ich werde die Probleme fur das Leben in Deutschland nicht haben. Aber das Geld bin fur mich nicht wichtig. Ich weib dass das Wesentliche in das Leben die Liebe und der geliebte Mensch. Ich werde seinen Mann den glucklichsten Menschen in der Welt machen. Ich kann in Deutschland zu jeder Zeit ankommen. Ich habe das Visum. Der Mann meiner Freundin half, mein Visum zu machen.

Ich suche der gute und gute Mann. Der mich liebgewinnen kann. Und ich werde diesen Mann liebgewinnen. Moglich es du? Ich werde seinen Mann glucklichst in der Welt machen. Ich glaube in die Liebe auf ganzes Leben. Ich bin uberzeugt dass ich seines Gluck und die Liebe finden werde. Nach welcher Frau suchst du? Welcher dein Traum? Jetzt ich vollkommen einsam. Ich habe etwas Freundinen. Aber ich habe den nahen Menschen nicht. Ich habe geliebt den Mann nicht. Ich versuchte, nach dem Mann in seinem Land zu suchen. Aber alle Manner wollen nur die Unterhaltung. Die Manner wollen nicht die ernsten Beziehungen haben. Ich hoffe mich dass du uber mich mehr erfuhrst. Ich werde uber mich mehr in jedem Brief erzahlen. Ich hoffe mich dass du uber dich mehr auch erzahlen wirst. Mir wird es sehr interessant sein, uber dich mehr zu erfahren. Ich will dich mehr nahe erfahren. Mir ist es sehr interessant. Ich werde deinen Brief warten. Dein Brief wird mich glucklich machen. Versprich, zu antworten! Ich werde deinen Brief warten. Ich bin obligatorisch werde antworten. Ich werde dir das Foto schicken und ich werde uber mich mehr erzahlen.

Meinen personlich e-mail: mmariam003@yahoo.com

Kuss
Deine Maria
Werde ich Maria, die meinen Brief wartet, glucklich machen? Wohl eher nein.
Aber vielleicht fühlt sich ja jemand anders bemüßigt, Marias Flehen zu erhören...

1.7.07

Can-Spam Act Compliant Spammers


Among the lovely e-mails that fluttered into my mailbox today was this one from one robbie titled "Quality loans for americans":
Hello, Your refinance application has been accepted.
We are ready to give you a loan.
There is no obligation and this is a FREE quote
(o)Debt Consolidation.
(o)Refinancing.
(o)Second Mortgage.
(o)Equity Line of Credit.
(o)First Purchase.
Visit here for more information Expect to be contacted within 24 Hours.
http://flamizxmhingo.com
As usual, I was surprised to hear that my application had been accepted even though I had never submitted any. Well, that may be attributed to overzealous salesmanship. (These people always pretend that you've already guarded swine with them.)

Out of curiosity I visited the site referenced to find out why exactly some guys are so generously willing to lend me money based on a non-existent application.

There's no conclusive answer. These people are simply too good!

Best of all: They are fully compliant with the Can-Spam Act 0f 2003!

Other graphics prove their trustworthiness beyond the shadow of a doubt:



The only thing that's missing: an actual address.

If they had one, some lawyers and the police might come knocking ... for a loan or whatever.

16.6.07

Muss man sowas haben?

Auch mit Der fliehende Berg (2006) beweise Ransmayr ein "in der deutschsprachigen Literatur unvergleichbares ästhetisches Formbewusstsein", ...
Headline zu einem Zeit-Artikel vom 15. Juni 2007 zum Thema Literatur: Böll-Preis für Ransmayr.

Unvergleichbares ästhetisches Formbewusstsein* – Wow! Liest sich krass thrillerartig! Muss ich doch gleich zum Regal rennen und meinen bisher einzigen Ransmayr entstauben. Und dann nichts wie in den Buchladen. Ja, Der fliehende Berg soll es sein. Diese fliehenden Berge darf man sich nicht entgehen lassen. Wenn sich schon irgendwelche Literarwissenschaftler derartig einzigartige und weltbewegende Alleinstellungsmerkmale aus den Fingern oder sonstwas saugen!

*Von anderen Literaturen – zum Beispiel der kirgisischen, walisischen, wallachischen, kymrischen und uigurischen – ist mir das selbstverständlich altbekannt ... und sowas von aufregend.

15.6.07

Randi's heart-rending plea

Randi wrote today! Do I know Randi? I don't think so. But she's taking a particular interest in me, and she's a nice pretty girl. From Russia no less! Oh joy, oh how I'm flattered!

Her e-mail address: fsfiuqafchv@email.ru

Her message:
Do not ignore me please,
I found your email somewhere and now decided to write you.
Let me know if you do not mind. If you want I can send you some pictures of me.
I am a nice pretty girl. Don't reply to this email.
Email me direclty at drandi034@bestvisiongroup.info

12.6.07

Rilke oder die Idylle der undeutlichen Erkenntnis


Ich liebe dich, du sanftestes Gesetz

Ich liebe dich, du sanftestes Gesetz,
an dem wir reiften, da wir mit ihm rangen;
du großes Heimweh, das wir nicht bezwangen,
du Wald, aus dem wir nie hinausgegangen,
du Lied, das wir mit jedem Schweigen sangen,
du dunkles Netz,
darin sich flüchtend die Gefühle fangen.

Du hast dich so unendlich groß begonnen
an jenem Tage, da du uns begannst, -
und wir sind so gereift in deinen Sonnen,
so breit geworden und so tief gepflanzt,
daß du in Menschen, Engeln und Madonnen
dich ruhend jetzt vollenden kannst.

Laß deine Hand am Hang der Himmel ruhn
und dulde stumm, was wir dir dunkel tun.

– Rainer Maria Rilke (1875-1926)

Nach Kafka – kühl und hart – kommt wieder mal Rilke, sanft und weich. In dieses Gedicht kann man hineingreifen wie in eine wohlig zergehende Knetmasse. Zieht man die Finger wieder heraus, stellt man fest, dass man nichts in der Hand hat außer einem verhallten Wohlklang von Sonnen und Madonnen und auf der Haut noch das Nachgefühl von etwas unendlich Schwummrigem.

10.6.07

Kafka / Kühl und hart


Ein Gedicht von Franz Kafka (1883-1924) – der ja weniger für Lyrik bekannt ist –, das ihn ohne Zweifel in das Umfeld des Expressionismus stellt.

Kühl und hart

Kühl und hart ist der heutige Tag.
Die Wolken erstarren.
Die Winde sind zerrende Taue.
Die Menschen erstarren.
Die Schritte klingen metallen
Auf erzenen Steinen,
Und die Augen schauen
Weite weiße Seen.

In dem alten Städtchen stehn
Kleine helle Weihnachtshäuschen,
Ihre bunte Scheiben sehn
Auf das schneeverwehte Plätzchen.
Auf dem Mondlichtplatze geht
Still ein Mann im Schnee fürbaß,
Seinen großen Schatten weht
Der Wind die Häuschen hinauf.

Menschen, die über dunkle Brücken gehn,
vorüber an Heiligen
mit matten Lichtlein.

Wolken, die über grauen Himmel ziehn
vorüber an Kirchen
mit verdämmernden Türmen.
Einer, der an der Quaderbrüstung lehnt
und in das Abendwasser schaut,
die Hände auf alten Steinen.

(Aus einem Brief Kafkas vom 9. November 1903, in dem er als Zwanzigjähriger seinem Schulfreund Oskar Pollak von "einigen Versen" schreibt, die er "in guten Stunden lesen" möge.)

29.5.07

Herr Heine schneuzt und spiegelt sich in der Elbe

Dass auch große Dichter der Vergangenheit nichts von politischer Korrektheit wussten (und vor blöden und kläglichen Pauschalurteilen nicht zurückschreckten), demonstriert dieser Schneuzer von Heinrich Heine:

Himmel grau und wochentäglich!
Auch die Stadt ist noch dieselbe!
Und noch immer blöd und kläglich
Spiegelt sie sich in der Elbe.

Lange Nasen, noch langweilig
Werden sie wie sonst geschneuzet,
Und das duckt sich noch scheinheilig,
Oder bläht sich, stolz gespreizet.

Schöner Süden! wie verehr ich
Deinen Himmel, deine Götter,
Seit ich diesen Menschenkehricht
Wiederseh, und dieses Wetter!

27.5.07

Zum Maiausklang ...

noch ein Haiku –
Mai. Blühender Holzapfel.
Atme nicht. Schnee
fällt beim geringsten Hauch.
– Viktar Licvinau

Ins Deutsche übersetzt von Johannes Beilharz.

Weißrussisches Original und englische Version.

26.5.07

Finally rich!!!

Like everybody else, I love that early morning mail that tells me I've won in a lottery I never knew about. It restores my faith in that benevolent superior being who enters all the good people in His/Her various lotteries!

Received from: mom2tripletts@cox.net

Purported to be from: UK LOTTERY GAME

Message:

You have therefore been approved to claim a total sum of £516,778.00 (Five hundred and Sixteen thousand,seven hundred and seventy eight pounds sterling only)
To file for your claim, please kindly provide the following informations and send it to our Fiduciary Agent who shall clear you as a winner.
(1)FULL NAMES (2)DATE OF BIRTH(3)SEX (4)MARITAL STATUS(5)CONTACT ADDRESS (6)PHONE NUMBERS(7)OCCUPATION
Mr Peter Taylor(CLAIMS AGENT)
Email:agentpetertaylor12@yahoo.co.uk
Upon receipt of the duly requested datas,he shall send to you the contact information of the paying Office.
Yours faithfully,
Mrs. Lucy Baines
ONLINE SUPERVISOR
Thanks so much, Agent Peter and Mrs. Baines! Also for your kind plea for two new urgently needed English plurals (informations and datas). That was long overdue. Not to mention thanks for the biblical therefore leading into this stroke of pure luck.

PS:
I wonder what would happen if you responded to agentpetertaylor12@yahoo.co.uk (every agent would be proud to have such an official-looking e-mail address).

I can only surmise that
  1. you might get a friendly e-mail asking you for a transfer of funds as up-front processing fees before you receive the millions you've won, or
  2. you might get tons more of lovely offers as your e-mail address has been verified as being functional and spam-worthy.

25.5.07

Augen in der Großstadt

Wenn du zur Arbeit gehst
am frühen Morgen,
wenn du am Bahnhof stehst
mit deinen Sorgen:
da zeigt die Stadt
dir asphaltglatt
im Menschentrichter
Millionen Gesichter:
Zwei fremde Augen, ein kurzer Blick,
die Braue, Pupillen, die Lider -
Was war das? vielleicht dein Lebensglück...
vorbei, verweht, nie wieder.

Du gehst dein Leben lang
auf tausend Straßen;
du siehst auf deinem Gang, die
dich vergaßen.
Ein Auge winkt,
die Seele klingt;
du hasts gefunden,
nur für Sekunden...
Zwei fremde Augen, ein kurzer Blick,
die Braue, Pupillen, die Lider;
Was war das? kein Mensch dreht die Zeit zurück...
Vorbei, verweht, nie wieder.

Du mußt auf deinem Gang
durch Städte wandern;
siehst einen Pulsschlag lang
den fremden Andern.
Es kann ein Feind sein,
es kann ein Freund sein,
es kann im Kampfe dein
Genosse sein.
Er sieht hinüber
und zieht vorüber ...
Zwei fremde Augen, ein kurzer Blick,
die Braue, Pupillen, die Lider.
Was war das?
Von der großen Menschheit ein Stück!
Vorbei, verweht, nie wieder.

– Kurt Tucholsky (1890-1935)

Nachbemerkung
Dem ist nichts hinzuzufügen. Bei ähnlichen Gedankengängen habe ich mich im Gewühl der Stadt und der Zeit selbst oft ertappt.
Wieder mal eine Gabe, die ich der täglichen Lyrikmail von Gregor Koall verdanke.

21.5.07

Hab Sonne im Büro

Die Sonne grellt zum Fenster hinein
und macht den armen Augen Pein

Mit Hilfe motorischer Lamellen
ist dieses Übel abzustellen

Wo zuvor Landschaft und Himmel zu sehen waren
Zeigen jetzt türkise Balken solides Gebahren

– Felix Morgenstern

Die große Sehnsucht und das große Wesen

Die große Sehnsucht

Wenn die große Sehnsucht wieder kommt,
Wird mein ganzes Wesen wieder weich.
Und ich möchte weinend niedersinken -
Und dann möcht ich wieder maßlos trinken.

– Paul Scheerbart (1863-1915)

~~~~~

Und eine Variante im Eigenbau:

Das große Wesen

Wenn das große Wesen wieder kommt,
Wird die Sehnsucht wieder groß.
Maßlos trinkend möcht ich niedersinken –
Um dann weinend wieder aufzustehn.

– Iself (© 2007)