24.4.07

Buy China Fruit!!!

Another spam posting for today.

These unsolicited commercial messages probably came from loving Russian hands. (I read the other day that Russian spammers now mainly go for stock market tips and pirated software because those are most lucrative fields.)

Sender: laa@lcp2.net
Subject: As for manufacturing illegal liquour, many people were doing that at that time

Message:
CHFR Continues To Expand With 8 New Distributors! UP 9.6%!

China Fruits Corporation
Symbol: CHFR
Price: $0.34 UP 9.6%

CHFR, a Chinese orange supplier who hit the market by storm due to the
devastated US Orange Crops, has now hit the news again with 8 new
distributors for oranges and orange products. This company is HOT, read
the news and get on CHFR first thing Tuesday!
A second later, this strong buy recommendation was reinforced:

Sender: asunc@bredband.net
Subject: Although I appreciate and respect your perspective, I could not possibly disagree with you more.

Picture message (file name of pic is dishonestly.gif - ain't that something):

Come on, everybody: Get on the phone with your stock broker right now and order a bunch of CHFR. Let's make sure that our Russian benefactors earn some serious money.

Vacuous people party

Today's personalized horoscope said:
A big party you are attending tonight might seem tedious and boring, ISELF. If you're single, probably no one there really interests you, and the few possibilities you meet might seem too crazy. If you're involved, your current love partner might not be able to come to this party. Why stay if you're not having fun? Better a video alone than a room full of vacuous people!
Too bad I wasn't invited to that kind of party. In fact, I wasn't invited to any kind of party. But I'd really love to go and take my trusty & proven vacuity tester along (a neat, hand-held model).

And the few possibilities might be too crazy? Hmmm, I'd like to check them out.

Alas, I'll have to settle for the video and use the vacuity tester on it.

Web Noise / Internetrauschen

Neues Spam-Phänomen?

Seit einigen Tagen bekomme ich Spam, der als Reportage über Terroranschläge oder dgl. daherkommt und zum Schluss auf eine Webseite verweist. Heute kam schon von
info_@presse.mdwp.de
das folgende Prachtstück kreativer, wenn auch grammatikalisch und stilistisch nicht ganz hasenreiner Prosa:

Die Berliner U-Bahn Mitarbeiter fanden die Reste eines unbekannten Flugkoerpers.
Interessant findet man auch die Ermittlung von moeglichen Gruenden des Unwohlseins einiger U-Bahn Angestellten. Nach etlichen Inspektionen wurde ein Fremdkoerper gefunden. Wie Wissenschaftler behaupten, koennte der Koerper so gross wie ein Bus sein. Es wurde auch vermutet, er haette seltsame Strahlen aussenden koennen und das wegen rund um dem Rumpf gebildeter "Totzone".
Naeheres dazu unter http://geocities.com/MarkabElsie7932

Die Webseite gibt es nicht. Normalerweise ist ja absolut davon abzuraten, auf Links zu klicken, die in Spam enthalten sind, doch schien mir diese Adresse beim Gratis-Hoster Geocities unverdächtig genug, um es zu auszuprobieren.

Möglicherweise hat Geocities bereits auf Spam-Complaints zu dieser Seite reagiert und sie entfernt.

Insgesamt frage ich mich aber, was diese Art von Spam eigentlich für Ziele verfolgt. Denkbar wären:
  • Stören einfach um des Störens willen. Daraus scheinen manche Leute eine ungeheure, wenn auch nicht auf Anhieb nachvollziehbare Befriedigung zu schöpfen.
  • Aufmerksamkeitshascherei. Das ist wie bei einem kleinen Kind, das ignoriert wird und sich deshalb durch Danebenbenimm Aufmerksamkeit erzwingt. Allerdings ist die Aufmerksamkeit in diesem Falle ausschließlich anonym. Das ist jammerschade!
  • Gekicher des Spammers hinter vorgehaltener Hand über den Ärger bzw. die Fragezeichen, den bzw. die seine "Messages" auslösen. Das könnte man in etwa vergleichen mit dem Kunstsammler, der sich an einem gestohlenen Gemälde befriedigt, das er in seinem Keller aufhängt und das niemand sonst zu sehen bekommen darf.
  • Web Noise / Internetrauschen. Sowas scheint es tatsächlich zu geben. Allerdings dürfte es wohl, im Gegensatz zum Rauschen beim Funkempfang, nicht durch beiläufige Störungen entstehen. Da braucht es schon einen realen menschlichen Anstoß.
Mit Sicherheit lässt sich nur eines sagen: dieses Phänomen wird – wie aller Spam – durch gestörtes Verhalten ausgelöst.

20.4.07

Confessions of a poetry machine killer

I killed a poetry machine

Oh what shall we do,
that thing it is dead –
a poetry machine,
the best ever had.

It mixed black with blue,
it strung a mean word,
it bounced on a hue,
flipped many a bird.

You fed it a coin,
its wheels would spin,
it spat out a poem
that made you grin.

It got better at it,
more perfect each day,
that’s when I'd had it
and blew it away.

The best thing to do
now that it’s in peace
is to leave it alone,
and all at its ease.

– iself (© 2007)

Inspired by Keith O’Connor’s I killed my poetry machine.

19.4.07

Frauen sind einfach heißblütiger

Ja, Frauen sind einfach heißblütiger als Männer.
Woran man das merkt?
Na, in den Filmen rennen sie immer nahezu unbekleidet herum (siehe Lara Croft, aber auch Xena usw.), selbst im tiefsten Winter, in Lawinen, Schnee und Eiszeiten, während sich ihre männlichen Kollegen immer zutiefst bedeckt halten.

18.4.07

One kind of fascination

One kind of rare
fascination

is the one
of older

poetic ladies
gone bonkers

on younger
male poets –

a mixture
of guruism,

strange new
world discovery,

near suicidal
admiration

and late
eroticism

(Written by iself thinking of Friederike Mayröcker and a certain younger neighborhood poet)

17.4.07

Erfolg als Melker und Trittbrettfahrer

In einem Anzeigenblatt stand es zu lesen:
Spring auf fahrende Züge hinauf,
um finanziell und egozentrisch zu genesen.
So ist der kommerziellen Dinge Lauf:
Imitation zählt zu den Wunderwesen.

Auch zahlt unter Umständen sich aus,
am Euter bekannter Kühe zu melken;
es kommt zwar dünne Milch heraus
und Blumen, die sofort verwelken,
doch springt dabei ein Reibach raus,
und der duftet weit besser als Nelken.

– Felix Morgenstern (© 2007)

Blumfelds Weisheit Nr. 6

Gibt's zu Spreu und Weizen wirklich Neues beizutragen?
Wenn ja, versucht Blumfeld es zu sagen:
Der Weizen wird oft erst sichtbar, wenn die Zeit die Spreu weggeweht hat.

– Leonard Blumfeld

Mit den Armen nackt wie ihr Gewissen

So richtig passend zu den knallig-sonnigen Frühlingstagen dieser so gar nicht aprilligen Aprilmitte ein Gedicht von Max Dauthendey (1867-1918):

Mit den Armen nackt wie ihr Gewissen

Mit den Armen nackt, wie ihr Gewissen,
Liegt die Liebste in den Kissen, in den weißen.
Frühling hat die Fenster aufgerissen,
Sonne rollt den Leib den frühlingsheißen.
Mit der Lust von schönen wilden Tieren
Kommt die Sonne breit auf allen Vieren,
Sonne hat für meine Liebste Zeit;
Wie die Katzen liegen sie beisammen,
Wie die Katzen, deren Haare Funken flammen.

Aus: Lusamgärtlein. Frühlingslieder aus Franken (1909).

Wieder mal verdankt Gregor Koalls Lyrikmail.

16.4.07

I wanna hold your hand / the Beatles Indian style

In den Tag hinein mit Poetron

Genügende Lichter

Gähnen und sprechen?
Lichter staunen
Sie gähnen - Oh fleißige Nacht...
Ach dünner Racker...
Lichter vermissen - Arbeitstier ist fleißig
Und Genügen
Sieh nur immerdar hübsch

Gedicht Nummer 2021692

15.4.07

Etwas verständlicher als Christian

Der große Lalula

Am frühen Morgen schon
erzeugt er manchen Ton,
der Lalu Lalu La

Zu Mittag beißt er
in ein Schnitzel
und erzählt dazu
saudumme Witzel,
der Lalu Lalu La

Und abends erst!
Da säuft er dumm
vor seinem nagelneuen
Flachfernseher rum,
der große, der erhabne
Lalula

– Felix Morgenstern (© 2007)

Anmerkung
Felix M. gibt spärlich an, ein entfernter Verwandter von Christian Morgenstern zu sein. Manchmal, schreibt er, greift er, von seinem Urahn inspiriert, zur reimenden Feder.

14.4.07

Werbespruch für einen Samstagmorgen

Zum Tagesbeginn den Sloganizer mit Material beschickt, das dem heutemorgigen Stand der Dinge da draußen entspricht und sich eher für ein Haiku eignen würde (Morgen / blau / scheinen).

Ergebnis:
Morgen - denn blaue Liebe scheint selten.

13.4.07

Spam, so wohlschmeckend wie die Ewigkeit!

Der Sloganizer, gefüttert mit Spam, wohlschmeckend und tun

Ein Schwesterprodukt von Poetron (siehe letzter Artikel) ist der Sloganizer, der auf die Werbebranche spezialisiert ist.

Schlangen und Erdbeeren | Poetron dichtet

Was auf Englisch geht, funktioniert selbstverständlich auch auf Deutsch. Vermutlich sogar besser! Also machte ich mich auf die Suche nach einer deutschen Gedichtmaschine und wurde bei Poetron fündig. Es folgen drei Gedichtvarianten, die mit dem gleichen Grundvokabular generiert wurden (Schlange / Erdbeeren / träumen / knackig):

Das Träumen der Erdbeeren

Erdbeeren würden führen.
Sie führen knackig und wütend.
Sie schreien dezent und zart.

Schlange, knackig bist auch du!

Doch was schreien, was träumen?
Die Mäuse:
Schreiende Erdbeeren!
Knackig führen die Erdbeeren,
knackig und zart.

(Gedicht Nummer 2020805)

~~~~~

Erdbeeren

Knackig niemals jedoch genial.
Sie träumen,
Sie hüpfen -
Und zeichnen den Umfang.
Ja knackige Erdbeeren!
Und Umfänge
Zu genial und Schlange ist schuld!

Gedicht Nummer 2020803

(Dass die Schlange schuld ist, geht ja ganz klar aus der Bibel hervor. Da freut diese dichterische Bestätigung!)

~~~~~

Kumpel

Es träumt der knackige Kumpel.
Träumen oder schwimmen?
Eine Antwort!
So denken die Erdbeeren.
Oh dieser Kumpel?
Kumpel in Ewigkeit!
Kumpel und du!

Gedicht Nummer 2020804