17.10.08

Was krekkt da so durch's Reimgeflikke?

Der kekke Lachgekk koaxet / krekkt und quakkt /
Des Krippels Krükkenstokk krokkt / grakkelt / humpt und zakkt /
Des Gukkuks Gukken trotzt dem Frosch und auch die Krükke.
Was knikkt und knakkt noch mehr? kurtz hier mein Reimgeflikke.

– Johann Klaj (1616-1656)

Ein Reimgeflicke von Christian Morgensterns barockem Uronkel. Lag heute Morgen in der Lyrikmail. Es ist immer wieder erstaunlich, was Gregor Koall für seine täglichen Gedichtsendungen entdeckt.

14.10.08

Max Dauthendey: Vollmond

Vollmond

Gelbes Eis
Und grüne Nebel.

Kranke Kallablüten leuchten.
Von den bleichen Bechern rinnet
Goldnes Öl in sanften Strömen.

Warmer Moder,
Nackte Schädel.
Über weiße Marmorwüsten
Fliehen lautlos
Schwarze Schwäne.

– Max Dauthendey (1867-1918)

Schon eine eigenartige Vollmondstimmung, die Dauthendey da einfängt. Aber sehr bildhaft und durchaus plausibel.