die Zeit, viele Dinge,
für die man jemand
braucht, der einem die Hand hält.
Stolpere nicht im Dunkeln. Geh
weiter. Das ist Leben.
– Robert Creeley
Titel des Originals: You. Aus: Robert Creeley, A Day Book, Scribner’s, 1972
A blog dedicated to literature in its multivarious forms and to other forms of art (visual, film, photography)
Vachel, die Sterne sind rausgekommen
Dämmerung liegt auf der Straße in Colorado
ein Auto kriecht langsam über die Ebene
im gedämpften Licht plärrt Jazz aus dem Radio
der Verkäufer mit gebrochenem Herzen zündet sich eine weitere Zigarette an
In einer anderen Stadt vor 27 Jahren
sehe ich deinen Schatten an der Wand
du sitzt in Hosenträgern auf dem Bett
die Schattenhand hält dir eine Pistole an den Kopf
dein Schatten fällt um und zu Boden
Paris 1958
– Allen Ginsberg
Das Original To Lindsay stammt aus Kaddish and Other Poems 1958-1960, erschienen 1961 bei City Lights Books in San Francisco. Übertragen aus dem amerikanischen Englisch von Johannes Beilharz. Das Gedicht bezieht sich auf Vachel Lindsay (1873-1931), einen zu Lebzeiten recht bekannten amerikanischen Dichter.
Eine Idee, die ich hatte und über die ich redete,
Wurde zu den Dingen, die ich tue.
Das Gedicht dieser Dinge nimmt sie auseinander,
Und ich zittere. Karger Winter, weniger verwundbar
Als der entleerte Sommer, die Nester der Worte.
Einige Stämme glauben, daß der Geist
Den abgeschnittenen Hand- und Zehennägeln innewohnt.
Sie sammeln ihre Toten eilig ein,
Bei Sonnenuntergang. Und dies wird
Einst ein vergessener Tag von vor drei Jahren sein:
Erstaunlicher Beweis für das Licht nach dem Tode.
Ein anderer Mensch. Die gelbe Backsteinmauer
Den ganzen Nachmittag über tiefer, stumpfer
Und eine Walzer singende Stimme, sentimentalen
Krimskrams fabrizierend -- Chaos, das er aushecken würde.
Und das kleine Hotel sah ordentlich aus
Und gut beleuchtet, im Dunkeln, auf dem flachen
Strand hinter den Brechern, steif, harmlos.
Und dich überrascht es, daß so etwas nicht sehr
Stabiles stehen bleibt, gefangen in unserem Mummenschanz.
Five Pedantic Pieces
(aus: John Ashbery, As We Know, 1979)
Aus dem Amerikanischen übersetzt von Johannes Beilharz