Gestern erst darauf gekommen, wieso bei Alfa Romeo zwei Baureihen Giulia und Giulietta heißen - und das schon seit 1954 bzw. 1962.
Peinlich, peinlich!
A blog dedicated to literature in its multivarious forms and to other forms of art (visual, film, photography)
Gestern erst darauf gekommen, wieso bei Alfa Romeo zwei Baureihen Giulia und Giulietta heißen - und das schon seit 1954 bzw. 1962.
Peinlich, peinlich!
– James Schuyler
Im Original:
Excuse me, druggist,
can you take this blue fire escape out of my eyes?
Aus dem Englischen übersetzt von Johannes Beilharz. Das Zitat stammt aus dem Gedicht Sorting, wrapping, packing, stuffing aus: James Schuyler, Freely Espousing, Sun, New York, 1979
Zu müde, um den Morgen
zu begrüßen oder den
Nachmittag, nachts wird es
dasselbe sein. Ich brauche
einen weiteren Tag, um meine
Gedanken ins Reine zu bringen.
Ich denke nicht wie die
andere Seite. Mir liegt
nichts daran, zu denken wie
die andere Seite. Ich weiß,
sie werden niemals so denken
wie wir. Es ist ein
Kampf, in den Himmel
zu sehen und einen
Strahl Hoffnung zu suchen.
Ich starre in die
Sonne und zerstöre
einen Augenblick lang
meine Netzhaut. Ich
werde mir nicht die Augen
ausreißen. Ich werde
die Welt nicht ändern, nicht
zum Besseren.
– Luis Cuauhtémoc Beriozábal
Aus dem Englischen übersetzt von Johannes Beilharz. Titel des Originals: Ray of Hope, veröffentlicht in Unlikely Stories Mark V.
Über den Autor
Luis Cuauhtémoc Berriozábal lebt in West Covina, Kalifornien, arbeitet in Los Angeles County und ist der Autor von Raw Materials (Pygmy Forest Press). Seine Lyrik, Prosa und Kunst ist in Black Petals, Blue Collar Review, Mad Swirl, Cowboy, River Dog Press und Yellow Mama Webzine erschienen. Seine Broadsides, Chapbooks und Gedichtbände sind bei Alternating Current Press, Deadbeat Press, Four Feathers Press, Kendra Steiner Editions, New American Imagist, New Polish Beat, Poet's Democracy, Rogue Wolf Press und Ten Pages Press erschienen.
Keine Klagen zu
diesem Bau! Kommt mit Buddhas
Leere. Das ist gut.
– Leonard Blumfeld (© 2025)
Anmerkung
Angeregt von einem Spiegel-Zitat, das da allwisserisch behauptete, “Wer Gedichte schreibt, sitzt nicht immer im Elfenbeinturm, sondern manchmal einfach nur im eigenen Garten oder zu Tisch.” Was sollen wir Dichter zu einer solchen generellen, fast regulatorischen Aussage sagen? Wir sitzen halt da, wo wir eben sitzen, außer wir liegen oder stehen oder tun sonstwas. Gelegentlich ja auch dichten.
Heute ist anscheinend World Poetry Day – das trifft sich ja gut!
Der 1960 erschienene Roman Es muss nicht immer Kaviar sein – eine Mischung aus Schelmenroman und Spionageroman oder Spionageromanparodie – war der einzige Simmel, den ich jemals gelesen habe. Das Buch, ein Taschenbuch von Knaur, habe ich sicher noch in einer gelagerten Kiste. Gekauft – wahrscheinlich in Freudenstadt, weil’s da gleich zwei gute Buchhandlungen mit einem ordentlichen Sortiment gab – und konsumiert habe ich den umfangreichen Schmöker so etwa 1972. Gerade habe ich in der Wikipedia die kurze Zusammenfassung der Handlung gelesen, um meine eigenen Erinnerungen zu prüfen, und dabei festgestellt, dass ich mich an so gut nichts erinnere, außer dass mich die Kochrezepte und eingehenden Koch- und Essbeschreibungen schon damals im reifen Alter von etwa sechzehn unsäglich langweilten und ich sie alle größtenteils übersprungen habe. Heute würde es mir sicher nicht anders gehen. Kaviar habe ich auch nie gemocht und nie verstanden, was an diesen salzigen Eiern so besonders sein soll. An die zahlreichen Frauen, auf die der Held bzw. Antiheld im Laufe des Romans trifft, kann ich mich ebensowenig erinnern – ausgenommen eine Französin namens Chantal, deren Name mir gefiel und vermutlich auch etwas an ihrem geschilderten Charakter. Leseempfehlung? Jein. Leute, die auf Kochrezepte, MasterChef und Kochrituale stehen, sollten sich dieses Buch nicht entgehen lassen. Für andere ist der Roman vielleicht literaturhistorisch und historisch interessant – er spielt in der Zeit des kalten Krieges und wurde auch während dieser Zeit geschrieben, hat also etwas Authentisches. Was mir nun doch noch eingefallen ist: in einem Kochkapitel wird ausführlich beschrieben, was beim Salatwaschen zu tun ist, damit es nur ja kein einziger Wassertropfen bis in die Salatschüssel schafft – was einem kulinarischen Verbrechen gleichkäme. Wer keine anderen Sorgen hat!
– Iself (© 2025)
II.
esstc.
Aus dem Amerikanischen übersetzt von Johannes Beilharz. Diese winzigen Gedichte sind Bestandteil der Sammlung Electric Poems von 1972, die in den Complete Minimal Poems (Ugly Duckling Presse, 2013) enthalten ist.
Na ja, nennen wir’s ein
Leben.
– Richard Brautigan
Im Hinterhof bruttelt
eine Möchtegern-Harley
so vor sich hin.
– Iself (© 2024)
Anmerkung des Autors
Beruht auf authentischer Erfahrung. Unmittelbar lyrisch umgesetzt.
Die
Wahrheit
Für mich gibt es eine Zeile am
Himmel.
Ich sehe sie, ich schaue sie an;
ich kann sie nicht übersetzen,
sie ist verschlüsselt.
Ich verstehe sie mit meinem ganzen Körper;
aussprechen kann ich sie nicht.
– José Moreno Villa
Aus dem Spanischen übersetzt von Johannes Beilharz (© 2024). Aus: Diez siglos de poesía castellana, Hrsg. Vicente Gaos, Madrid 1975.
Der spanische Dichter, Übersetzer, Essayist und Maler José Moreno Villa (geb.
1884 in Málaga, gest. 1955 in Mexiko) studierte Chemie in Freiburg im Breisgau,
dann Geschichte in Madrid. Er arbeitete in Madrid als Bibliothekar und später
als Archivar. Nach Ausbruch des Bürgerkriegs übersiedelte er in die USA und
später nach Mexiko. Er war Mitglied der Dichtergruppe Generación del 27, zu der u.a. auch Federico García Lorca, Rafael
Alberti, Jorge Guillén and Vicente Aleixandre gehörten.
Spanisches Original:
La
verdad
Un renglón hay en el cielo
para mí.
Lo veo, lo estoy mirando;
no lo puedo traducir,
es cifrado.
Lo entiendo con todo el cuerpo;
no
sé hablarlo.
–
José Moreno Villa
Würde
man es fragen
– was absurd ist –
würde es nichts sagen
oder verwundert
mit den Wimpern klimpern
Denn Wimpern wurden ihm
angedichtet –
lange, sanft gebogene,
fast wie aus dem Schönheitssalon
– Nicole Weiß (© 2024)
ist der Widerspruch zwischen Soll und Ist –
und somit hausgemachter Mist
– Iself (© 2024)
Ein Zitat aus dem Buch Jeder kann unglücklich sein, das in naher oder fernerer Zukunft das Licht der Welt erblicken wird.
– Raymond Chandler
Aus: The Lady in the Lake, 1943. Zitat übersetzt von Johannes Beilharz.