20.9.20

Yannis Ritsos - Vollständigkeit, beinahe

 VOLLSTÄNDIGKEIT, BEINAHE

Weißt du, den Tod gibt es nicht, sagte er zu ihr.
Ich weiß, ja, jetzt, nachdem ich tot bin, antwortete sie.
Deine zwei Hemden sind gebügelt und in der Schublade,
das einzige, was ich vermisse, ist eine kleine Rose.

– Yannis Ritsos

Übertragen von Johannes Beilharz. Titel des griechischen Originals: ΣΧΕΔΟΝ ΠΛΗΡΟΤΗΤΑ.

Internationale Lyrik in deutscher Übersetzung


Warum Goggle eine beschissene Suchmaschine ist

 

Wollte ich doch in Goggle nach "Hirtenzuflucht" suchen.

Goggle, in seiner allwissenden und besserwisserischen künstlichen Intelligenz (oder doch eher Idiotie?) suchte für mich "Piratenzuflucht", ohne auch nur anzufragen, ob ich das haben wollte.

Wahrscheinlich, weil statistisch gesehen Millionen von Idioten, die "Hirtenzuflucht" eintippen, eigentlich "Piratenzuflucht" meinen.

Orwells Großer Bruder ist überall, schaut dir immer über die Schulter und spuckt dir ständig in die Suppe.

10.9.20

Polemic short ode to Rome

 


September 2020

The pines – 
essential, 
beautiful to look at,
peaceful,
friendly – 
are dying,

while the dogs – 
loud,
aggressive and
full of shit
(they usually leave behind everywhere) – 
are thriving

– Iself (© 2020)

Notes
Apparently, there is a pest that is killing off the pines of Rome at an alarming rate. The photo was taken at Rome's Protestant Cemetery, an oasis of peace where dogs are not allowed, thank God.

Part of a volume called Disgruntled Poetics to be released in the near future.

25.8.20

Contemporary wisecracks

Anyone who's ever pouted in front of something on Instagram feels entitled to a career in modeling.

– Iself (© 2020)

Note

So, if you are model material (and even if you're not), start snapping pout selfies in front of structures everyone loves and post them on Instagram. If they have done it, you can do it, too!


22.7.20

Das Putzig-Haiku

“Heute habe ich mir
das Zitronengrüne an-
gezogen. Blumig!”

– Iself (© 2020)

Anmerkung
In der Kunst gibt es eine Richtung, die Eines behauptet und etwas Anderes zeigt. Bekanntestes Beispiel dafür ist vielleicht das Bild “Ceci n'est pas une pipe” von René Magritte, das eine Pfeife zeigt und behauptet, das wäre keine Pfeife. Was dieses Gedicht anbelangt, so wurde es inspiriert von einem Kunstprodukt dieser Art, das eine Frau zeigt, die eine Zitrone vors linke Auge hält und ein Kleid mit einem großblumigen Muster trägt. Darunter hat jemand den Kommentar “Aujourd'hui j'ai mis ma robe citron” hinzugefügt.

21.6.20

Paul Zech – Die Häuser haben Augen aufgetan...



Die Häuser haben Augen aufgetan...

Am Abend stehn die Dinge nicht mehr blind
und mauerhart in dem Vorüberspülen
gehetzter Stunden; Wind bringt von den Mühlen
gekühlten Tau und geisterhaftes Blau.

Die Häuser haben Augen aufgetan,
Stern unter Sternen ist die Erde wieder,
die Brücken tauchen in das Flußbett nieder
und schwimmen in der Tiefe Kahn an Kahn.

Gestalten wachsen groß aus jedem Strauch,
die Wipfel wehen fort wie träger Rauch
und Täler werfen Berge ab, die lange drückten.

Die Menschen aber staunen mit entrückten
Gesichtern in der Sterne Silberschwall
und sind wie Früchte reif und süß zum Fall.

Paul Zech (1881-1946)

Zitiert aus Menschheitsdämmerung - ein Dokument des Expressionismus, herausgegeben von Kurth Pinthus (1920)

17.6.20

365 Days – 2020 movie



This Polish slapdash gem of a movie feels like the implementation of an instruction manual called “How to dress, eat, drink, fuck, think (if you ever do) and act like rich, unscrupulous, criminal, self-serving, attractive and perverted shits that nobody should give a damn about” – and in that it quite resembles Fifty Shades of Grey. In fact, it’s likely that this is a case of calculated copy-catting based on the motto that the millions of flies who were attracted by that one can’t be wrong.

And apparently it is doing very much all right at the box office and on Netflix. A friend told me this had gone viral and was a must watch

Oh well, it struck me as someone’s synthetic attempt to create the kind of virtual reality you get by putting on a VR helmet to play some crude video game. Except that the actors are real (or are they?) and you can’t influence the plot no matter how much you’d like to end it prematurely.

Now that I’ve vented some anger about wasting about 25 minutes watching part of 365 Days, please feel free to abstain or see for yourself. Why, you might even like it! Long live diversity.

15.6.20

Allen Ginsberg – An Lindsay



An Lindsay

Vachel, die Sterne sind rausgekommen
Dämmerung liegt auf der Straße in Colorado
ein Auto kriecht langsam über die Ebene
im gedämpften Licht plärrt Jazz aus dem Radio
der Verkäufer mit gebrochenem Herzen zündet sich eine weitere Zigarette an
In einer anderen Stadt vor 27 Jahren
sehe ich deinen Schatten an der Wand
du sitzt in Hosenträgern auf dem Bett
die Schattenhand hält dir eine Pistole an den Kopf
dein Schatten fällt um und zu Boden

Paris 1958

– Allen Ginsberg

Das Original To Lindsay stammt aus Kaddish and Other Poems 1958-1960, erschienen 1961 bei City Lights Books in San Francisco. Übertragen aus dem amerikanischen Englisch von Johannes Beilharz. Das Gedicht bezieht sich auf Vachel Lindsay (1873-1931), einen zu Lebzeiten recht bekannten amerikanischen Dichter.

12.6.20

Ernst Stadler – In the early morning



In the early morning

The silhouette of your body is dark in the morning in front of the dim light
Of the curtained blinds. Lying in bed, I feel your face turned towards me host-like.
When you unwound yourself from my arms, your whispered “I must go” only reached the farthest gates of my dream –
Now I see, as if through a veil, your hand, as it lightly brushes the white shirt down your breasts ...
The stockings ... now the skirt ... Your hair gathered ... you’ve become a stranger, adorned for the day and the world ...
I open the door quietly ... kiss you ... you nod, distant already, a farewell ... and you are gone.
I hear, already in bed again, your gentle steps fade away in the staircase,
I am again captive of your body’s scent, which flows out of the pillows warmly and into my senses.
The morning is getting brighter. The curtain billows. Young wind and first sun want to enter.
Noise rises ... Early morning music ... sung gently into morning dreams, I fall asleep.

– Ernst Stadler (1883-1914)

From: Der Aufbruch, 1914, published shortly before the author died in World War I. Translated by Johannes Beilharz. The German original can be found here.

Ernst Stadler – In der Frühe


In der Frühe

Die Silhouette deines Leibs steht in der Frühe dunkel vor dem trüben Licht
Der zugehangnen Jalousien. Ich fühl, im Bette liegend, hostiengleich mir zugewendet dein Gesicht.
Da du aus meinen Armen dich gelöst, hat dein geflüstert »Ich muß fort« nur an die fernsten Tore meines Traums gereicht –
Nun seh ich, wie durch Schleier, deine Hand, wie sie mit leichtem Griff das weiße Hemd die Brüste niederstreicht ...
Die Strümpfe ... nun den Rock ... Das Haar gerafft ... schon bist du fremd, für Tag und Welt geschmückt ...
Ich öffne leis die Türe ... küsse dich ... du nickst, schon fern, ein Lebewohl ... und bist entrückt.
Ich höre, schon im Bette wieder, wie dein sachter Schritt im Treppenhaus verklingt,
Bin wieder im Geruche deines Körpers eingesperrt, der aus den Kissen strömend warm in meine Sinne dringt.
Morgen wird heller. Vorhang bläht sich. Junger Wind und erste Sonne will herein.
Lärmen quillt auf ... Musik der Frühe ... sanft in Morgenträume eingesungen schlaf ich ein.

– Ernst Stadler (1883-1914)

Quelle: Ernst Stadler, Der Aufbruch (1914)

Selbst heute noch oder wieder ist das schmale Werk von Ernst Stadler im Buchhandel erhältlich, z. B. bei Amazon.

10.6.20

Tel Aviv On Fire


Lubna Azabal und Yousef Sweid in einer Szene von Tel Aviv on Fire

Spielfilm von Sameh Zoabi (Israel, 2018) mit Kais Nashef (Salam), Lubna Azabal (Tala), Yaniv Biton (Assi) und Maisa Abd Elhadi (Mariam) in den Hauptrollen.

Israel/Palästina, Gegenwart. Salam, ein charmanter 30-jähriger Palästinenser, der in Jerusalem lebt, arbeitet als Praktikant an der beliebten palästinensischen Seifenoper Tel Aviv On Fire, die zur Zeit des Sechstagekrieges (1967) spielt und in Ramallah produziert wird. Um das Studio zu erreichen, muss Salam jeden Tag einen israelischen Kontrollpunkt passieren. Dort macht er die Bekanntschaft des Kommandanten des Kontrollpunktes, Assi, dessen Frau ein großer Fan der Seifenoper ist. Assi übt Druck auf Salam aus, damit dieser das Ende der Sendung ändert und Israel-freundlicher macht. Salam seinerseits profitiert von Assis Ideen und steigt durch sie zum Drehbuchautor auf. Seine kreative Karriere nimmt einen steilen Aufstieg. Allerdings haben der israelische Armee-Oberst Assi und die palästinensischen Produzenten und Finanziers der Seifenoper völlig unterschiedliche Vorstellungen davon, wie sie enden soll. Salam sitzt zwischen den Stühlen, löst das Dilemma aber letztendlich mit einem überraschenden Coup, der das Fortbestehen der Seifenoper sichert. Eine gelungene und außergewöhnliche Komödie mit ernsthaftem Hintergrund.

Erhältlich bzw. anzusehen u.a. bei Amazon.

5.6.20

René Schickele – The boy in the garden


The boy in the garden

I want to put my bare hands together
and make them sink hard
as evening falls, as if they were lovers.
May bells ring at dusk,
and white veils of scent descend upon us,
as we are close together, listening to our flowers.
Tulips shine through the last glow of the day,
lilac blossoms spring from the bushes,
a bright rose melts on the ground...
We're all fond of each other.
Outside, through the blue night, we hear the muted striking of the hours.

– René Schickele (1883-1940)

English translation by Johannes Beilharz (© 2020).

German original | Other poems by René Schickele in English

René Schickele – Der Knabe im Garten


Der Knabe im Garten

Ich will meine bloßen Hände aneinander legen
und sie schwer versinken lassen,
da es Abend wird, als wären sie Geliebte.
Maiglocken läuten in der Dämmerung,
und weiße Düfteschleier senken sich auf uns,
die wir eng beieinander unsern Blumen lauschen.
Durch den letzten Glanz des Tages leuchten Tulpen,
die Syringen quellen aus den Büschen,
eine helle Rose schmilzt am Boden...
Wir alle sind einander gut.
Draußen durch die blaue Nacht hören wir gedämpft die Stunden schlagen.

René Schickele (1883-1940)

Aus: Menschheitsdämmerung, ein Dokument des Expressionismus, neu herausgegeben von Kurt Pinthus (1959), erstmals erschienen 1920.

Erstaunlicherweise sind im Buchhandel zur Zeit etliche Werke Schickeles erhältlich, z.B. über Amazon.

3.6.20

Robert Creeley – Kiki


Kiki

World in a
plastic octa-
gon from a
most perspica-
cious daughter.

❍❖❍❖❍❖❍❖

Kiki

Welt in einem
Plastikokta-
gon von einer
höchst scharf-
sinnigen Tochter.

– Robert Creeley

Aus: Robert Creeley, A Day Book, 1972. Deutsche Übersetzung von Johannes Beilharz.

1.6.20

Luis Cuauhtémoc Berriozábal – Der Leichnam von César Vallejo

Der Leichnam von César Vallejo

Wenn ich gehen könnte,
würde ich langsam damit anfangen.
Ich würde diesen meinen Leichnam reinigen
und dann die Straßen von Paris durchstreifen.

Das Sterben ist schwer.
Ich möchte meinen Bruder sehen.
und die Leute, die ich liebe.

Es ist traurig, eine Leiche zu sein,
wenn es so viel Liebe im Leben gibt.
Der Tod ist eine traurige Sache.

Ich kenne das Sterben.
Ich will meinen Tod nicht noch einmal 
vorhersagen. Es ist schwer.

Dieser Leichnam ist zerbrechlich.
Ich muss von hier verschwinden.
Ich war schon immer ein Kämpfer.
Die Schlacht kann nicht vorbei sein.

– Luis Cuauhtémoc Berriozábal (2018)

Aus dem Englischen übersetzt von Johannes Beilharz (© 2020) mit freundlicher Genehmigung des Autors.

Shine / Schein – ein weiteres Gedicht des Autors.

31.5.20

Summer of 1976 – house and cat sitting


In the summer of 1976, my parents went on vacation and left me at home to house sit and cat sit. I also had lots of time to write on the Triumph Gabriele. I'd sit on the sofa and type, and the cat would jump up and sleep behind me. Occasionally I'd also grab my father's Leica M3 and take pictures.

Im Sommer 1976 machten meine Eltern Ferien und überließen mir Haus und Katze. Ich hatte viel Zeit zum Schreiben auf der Triumph Gabriele. Ich setzte mich zum Tippen auf das Sofa. Oft sprang die Katze hoch und machte hinter meinem Rücken ein Nickerchen. Manchmal griff ich mir die Leica M3 meines Vaters und machte Fotos.

30.5.20

Franz Kafka – Cool and Hard


Cool and hard is the day today.
The clouds congeal.
The winds are tugging ropes.
People congeal.
The steps sound metallic
On ore stones,
And the eyes see
Wide white lakes.

In the old little town there are
Small bright Christmas houses,
Their colorful windows look out
Over the snow-blown square.
On the moonlit square
A man walks silently in the snow,
His great shadow blown up
The houses by the wind.

People who walk across dark bridges,
Past saints
With dim candles.

Clouds that drift across a grey sky
Past churches
With towers in twilight.
A man leans against the ashlar parapet
And looks into the evening water,
Hands on old stones.

– Franz Kafka, translated from the German by Johannes Beilharz (© 2020)

(A poem by Franz Kafka (1883-1924) – who is, of course, not really known for poetry – which undoubtedly places him in the literary environment of expressionism. It is contained in a letter by Kafka dated November 9, 1903, in which the 20-year-old writes to his schoolmate Oskar Pollak about “some verses” that he might “read at a good hour”.)

29.5.20

Stefan George – I am the One


I am the One and am the Twain
I am the womb I am the sire
I am the blow and am the slain
I am the wood I am the fire
I am the seer I am the sight
I am the sheath and am the haft
I am the shadow and the right
I am the bow I am the shaft
I am the rich I am the needer
I am the semblance and the heart
I am the altar and the pleader
I am a finish and a start.

Stefan George

Translated from the German by Carol North Valhope and Ernst Morwitz. From: Stefan George, Poems, Schocken Books, 1967 (originally published by Pantheon Books in 1943)

See the original in the preceding post.

Stefan George – Ich bin der Eine


Ich bin der Eine und bin Beide
Ich bin der zeuger bin der schooss
Ich bin der degen und die scheide
Ich bin der das opfer bin der stoss
Ich bin die sicht und bin der seher
Ich bin der bogen bin der bolz
Ich bin der altar und der fleher
Ich bin das feuer und das holz
Ich bin der reiche bin der bare
Ich bin das zeichen bin der sinn
Ich bin der schatten bin der wahre
Ich bin ein end und ein Beginn

Stefan George

Aus: Der Stern des Bundes (1914)

27.5.20

Morning Digestion


Trying my best Charles B. imitation

Read Bukowski for breakfast,
including that one with the radio
he threw out the window every
time he got drunk, always breaking
the window. Then he added
something about watching a
scantily clad neighbor digging
in her garden patch just below.
I wondered if she happened to
show up, scantily clad, every
time Charles B. got drunk and
threw the radio out the window.

– Johannes Beilharz (© 2005)

Originally published at Poem Hunter.

24.5.20

Arrhythmie – ein Mikrogedicht von Ajo


Arrhythmie

Ich hasse die Liebe 
und hasse sie außerdem 
mit deinem Herzen.

✼ ❖ ✼ ❖ ✼ ❖ ✼ ❖ ✼ ❖ ✼ ❖ ✼ ❖ ✼ ❖ 

Aritmia

Odio el amor 
y además lo odio 
con tu corazón.

– Ajo (© 2004)

Übertragung ins Deutsche von Johannes Beilharz (© 2020)

22.5.20

The Wedding Guest (2018)

Radhika Apte in The Wedding Guest

The British-American thriller The Wedding Guest (2018, directed by Michael Winterbottom) became available on Sky a few weeks ago and turned out to be one of the best films they added in a while in my humble opinion.

Playing in Pakistan and India, it tells the story of the abduction of a bride (Samira, played by Indian actress Radhika Apte) shortly before her imminent wedding and various stages of flight through Amritsar, New Delhi and Goa. Jay, the kidnapper, a British national of South Asian origin, is competently played by Dev Patel.

While not an action movie, the film keeps up the suspense, revealing details of the characters as the story moves on along the roads of Pakistan and India.

20.5.20

Big data Q&A

“Spent about 43 minutes confusing big data.”

Q: Hey, what’s that supposed to mean?

A: As we all know, every click we make, every breath we take, is being watched over by information-hungry entities, such as Google, Facebook, Amazon that proceed to save the data collected and subsequently send their salivating algorithm dogs after them to analyze the hell out of these zillions of discrete items of information in order to obtain something that is useful, i.e. that can be monetized. We’ve all seen how it works! You search for mierda on Giggle and notice that commercial advertisements attempting to sell the same shit appear soon thereafter. You go on YouTube and play some music by artist XYZ. Next time you visit, YouTube wants you to play the same again, supplemented by other suggestions some algorithm has come up with. Why, when you look at a peeler on Amazon, some algorithm they use is quick to let you know just a few inches below that people who bought peelers also bought peeler pouches, peeler sharpeners, peeler glue and peeler storage shelves! This is called enhancing the user experience.

Q: Enough ranting about some of my favorite corporations and sites! I still don’t see where this is going.

A: To try and confuse big data, I will, for example, give likes, hearts or whatever is offered to widely diverse items in the consumer and social networks world. Hopefully this will confuse the sniffing big data dogs to some extent. If enough people do that, the companies buying big data results might eventually realize that these results are not the ultimate wisdom out there. Perhaps they’ll sink their misguided dollars into something more worthwhile eventually.

Q: Not gonna happen. Big data is mighty! The algorithms are smart and get smarter every fraction of a second.

A: That may be true. But there’ll always be a David for every Goliath. Sooner or later.

18.5.20

Alonzo Aglio and Bella Cipolla, First Cousins

Alonzo Aglio and Bella Cipolla, First Cousins
Polaroid photo by Johannes Beilharz
(scanned Fuji instax SQ20 print)

Available as print and for licensing from PicFair

15.5.20

William Carlos Williams: Komm schon!

Komm schon!

Eine andere Art von Gedanke
fader
und verzweifelter
wie jener von
Sergeant Soundso
an der Straße
in Belleau Wood:
Komm schon!
Willst du ewig
leben? –
Das
ist das Wesen
der Dichtung.
Aber sie nimmt nicht
immer
dieselbe Form an.
Größtenteils
besteht sie
daraus,
der Nachtigall
zuzuhören
oder Narren.

William Carlos Williams, Come on!, aus Pictures from Brueghel and other poems, New Directions, 1962.

Aus dem Amerikanischen von Johannes Beilharz (Copyright © 2020).

11.5.20

El Fendero – Paper Boat (2020) bei Bandcamp




Chris Fender, Paper Boat (2020)

From the lyrics:

Hey, I saw a Paper Boat
Tattooed on my girlfriend's leg ...

Über das Stolpern

Ein guter Stolperer fällt nicht.
(deutsches Sprichwort)

Soeben stolperte ich über die englische Version:
A stumble may prevent a fall.
Große Geister denken einfach gleich, egal in welcher Sprache.

Great minds think alike, no matter the language.

8.5.20

Minimale Philosophie

Filosofia minimale

Io butto
tutto

– Iself (© 2020)

Dies ist in diesem schönen sonnenverwöhnten Lande (wie auch anderswo) leider Gottes eine Philosophie, die viele Anhänger hat.

Zur Verdeutlichung für die der italienischen Sprache nicht mächtige Leserschaft hier auch gleich eine deutsche Version:

Minimale Philosophie

Auch ohne Sinn und Zweck:
ich schmeiße einfach alles weg

– Iself (© 2020)

Dancing


Ben Miller (DI Richard Poole) and Sara Martins (Camille Bordey) dancing in a scene from Death in Paradise (series 1, 2011)

7.5.20

Ezra Pound - Alba


Alba

Kühl wie die bleichen nassen Blätter
                                              des Maiglöckchens
Lag sie in der Morgendämmerung an meiner Seite

Translated by Johannes Beilharz (© 2020)

Note on this translation
There is a previous translation by Eva Hesse that is quoted on the Internet. She translated the word leaves as Blüten (blossoms, flowers). It seems unlikely that Ezra Pound did not know the difference between leaves and flowers, i.e. he did not require correction in German. Granted, white (the color of the flowers of lily of the valley) is paler than green (the color of the leaves), but the shape of the leaves (longish and flared) is more like the body of a woman than the flowers, which are bell-shaped (hence the German name Maiglöckchen) and round. Unless Pound really found a whitish, bell-shaped round woman by his side on that poetic morning...

– Johannes Beilharz

14.11.19

Peggy Guggenheim about Dorothea Tanning

Max Ernst and Dorothea Tanning (1948, photo by Robert Bruce Inverarity)

Based on what she writes in her memoir, Out of This Century (1979), Peggy Guggenheim did not appreciate Dorothea Tanning very much. This might be partially due to the fact that Tanning and Guggenheim’s husband at the time, German artist Max Ernst, were having an affair.

Guggenheim writes: “I made Max work hard for this show. He had to go around to all the women, choose their paintings and carry them in the car to the gallery. He adored this, as he loved women, and some of them were very attractive. He was always interested in women who painted. There was one called Dorothea Tanning, a pretty girl from the Middle West. She was pretentious, boring, stupid, vulgar and dressed in the worst possible taste, but was quite talented and imitated Max’s painting, which flattered him immensely. She was so much on the make and pushed so hard that it was embarrassing.”

Guggenheim and Ernst eventually divorced, and he and Tanning got married in 1946 in a double ceremony with Man Ray and Juliet Browner.

The above quote is from page 233f. of Out of this Century (Anchor Books, 1980).

30.8.19

Spätsommer in Rom

Weiterhin schwere
drückende heiße Luft auf
den Schultern der Stadt

– Iself (© 2019)

Ein Haiku, das die aktualle Wettersituation in Rom akkurat beschreibt.

2.7.19

Haiku

Hallo, hier kommt ein 
sinnentbehrendes Gedicht 
japanischer Art.

– Iself (© 2019)

Anmerkung
Damit unterscheidet es sich nicht groß von zahlreichen anderen Gedichten.

29.3.19

W. S. Merwin – Es ist März

Es ist März

Es ist März und schwarzer Staub fällt aus den Büchern
Bald werde ich weg sein
Der große Geist der hier gelebt hat
Ist schon gegangen
Auf den Alleen liegt der farblose Faden unter
Alten Preisen

Wenn du zurückschaust ist da immer die Vergangenheit
Selbst wenn sie verschwunden ist
Aber wenn du nach vorne schaust
Mit deinen schmutzigen Knöcheln und dem flügellosen
Vogel auf der Schulter
Was kannst du da schreiben?

Die Bitterkeit steigt in den alten Minen immer noch hoch
Die Faust kommt aus dem Ei
Die Thermometer aus den Mündern der Leichen

In einer bestimmten Höhe
Sind die Schwänze der Drachen einen Augenblick lang
Von Fußschritten bedeckt

Was immer ich zu tun habe hat noch nicht begonnen

(It Is March, 1964)

Deutsche Übertragung von Johannes Beilharz zu Ehren des amerikanischen Dichters W. S. Merwin, am 15.3.2019 im Alter von 91 Jahren verstorben.

Mourning and questioning

He spent too much time mourning what could have been and questioning what should be.
- Chimamanda Ngozi Adichie (found in the novel Americanah

11.1.19

Alles, was fliegt...

Alles, was fliegt / Herabfällt und blutet
Was wie Schutt klingt / Was weh tut und nicht leckt
Was unter Blut lacht
Sie, die meine Leere spannt / Was sie mir vorlügt, wenn sie vorbeikommt
Das ganze Gesicht
Die ganze gesunde Ladung bricht die Seele
Die Verborgene singt Monate / Was hochmütig gurrt
Was saugt und tötet
Was die Küsse raucht
Zunge und Brand spaltet
Ausspuckt und liebt
Oder unter der Hand Klagen ausheckt
Alles was läuft / Und träumt / Schreib und lies nicht
All der Schmerz und die Begierden
Den ganzen Morgen und ein Blinzeln zur Unzeit
Aus dem Bett verschüttet
In Angst und Lächeln / Geflügelte Körper zur Seite
Unter der betrunkenen Dürre ein halbes Jahr
Fachwerk / Ära ohne Reisende
Die ganze Stimme jetzt
An der Wand wartend
Das Tote, das weggeht
Mit ausgefranstem Schicksal.

– Chema Abuelayonki


Aus dem Spanischen übersetzt von Johannes Beilharz mit freundlicher Genehmigung des Autors.

Über den Autor
José María Moreno Ibarra, Pseudonym Chema Abuelayonki, geb. 1989 in Mexiko-Stadt. Veröffentlicht sein Werk im LETRAPAQ-Format, mit Recycling-Materialien oder obsoleten Objekten erstellte Autorenbücher. Seit 2012 ist er Mitglied der Festivalgruppe 100.000 Poets for Change (100TPC), die in der Gemeinde Naucalpan de Juárez Lyrik-Events und Workshops veranstaltet. Zusammen mit Alejandro Jacome leitet er derzeit den unabhängigen Verlag Cebollas Agrias, dessen Aufgabe es ist, alle zu veröffentlichen, die daran interessiert sind, ihr Werk, sei es visuelle oder geschriebene Kunst, zu teilen.

Spanisches Original:

Todo lo que vuela…

Todo lo que vuela / Cae y sangra
Lo que suena de escombro / Que hiere la y no lame
Lo que se ríe entre sangre
La que tiende mi vacío / De la que se miente cuando llega
Toda la cara
Toda la sana carga quiebra alma
La oculta canta meses / Que arrulla soberbio
Lo que mama y mata
Que fuma los besos
Agrieta lengua e incendio
Escupe y ama
O urde llantos bajo la mano
Todo lo que camina / Y sueña / Escribe y no lees
Todo el dolor y las ganas
Toda la mañana y un parpadeo a destiempo
Fuera de la cama derramada
Dentro del miedo y sonriendo / Al lado cuerpos alados
Bajo la sequía ebria medio año
Entramado / Era* sin viajera
Toda la voz ahora
Contra la pared esperando
Lo muerto que anda
Con el destino deshilado.

8.1.19

Übersetzungen in Arbeit

Bevor sich hier die Todesstille voll verbreitet ... ich arbeite schon seit längerer Zeit an Übersetzungen von Gedichten mehrerer Autoren aus dem Englisch und Spanischen.

Sie werden irgendwann in nächster Zeit hier und anderswo auftauchen.

29.1.18

Zum Tode von Nicanor Parra


Zu Ehren des am 23.1.2018 im Alter von 103 Jahren verstorbenen Antidichters Nicanor Parra erschien im Feuilleton von Fixpoetry das Gedicht Me retracto de todo lo dicho und dessen Übersetzung Ich nehme alles Gesagte zurück (übertragen von Johannes Beilharz). Inzwischen ist Fixpoetry nicht mehr aktiv, so dass Übersetzung und Original hier wiedergegeben werden.

Nicanor Parra

Ich nehme alles Gesagte zurück

Bevor ich mich verabschiede
Habe ich ein Recht auf einen letzten Wunsch:
Großzügiger Leser
                   verbrenne dieses Buch
Es enthält nicht das was ich sagen wollte
Obwohl es mit Blut geschrieben wurde
Enthält es nicht das was ich sagen wollte.

Meine Lage könnte nicht trauriger sein
Ich wurde von meinem eigenen Schatten besiegt:
Die Worte rächten sich an mir.

Vergib mir Leser
Freundschaftlicher Leser
Daß ich nicht mit einer treuen Umarmung
Von dir Abschied nehmen kann:
Ich verabschiede mich von dir
Mit einem traurigen gezwungenen Lächeln.

Vielleicht bin ich nicht mehr als das
Aber höre dir meine letzten Worte an:
Ich nehme alles Gesagte zurück.
Mit der größten Bitterkeit der Welt
Nehme ich alles Gesagte zurück.

Aus dem Spanischen übertragen von Johannes Beilharz.

Pianosolo und weitere Gedichte in deutscher Übersetzung von Nicanor Parra sind hier zu finden.


Me retracto de todo lo dicho

Antes de despedirme
Tengo derecho a un último deseo:
Generoso lector
                quema este libro
No representa lo que quise decir
A pesar de que fue escrito con sangre
No representa lo que quise decir.

Mi situación no puede ser más triste
Fui derrotado por mi propia sombra:
Las palabras se vengaron de mí.

Perdóname lector
Amistoso lector
Que no me pueda despedir de ti
Con un abrazo fiel:
Me despido de ti
Con una triste sonrisa forzada.

Puede que yo no sea más que eso
Pero oye mi última palabra:
Me retracto de todo lo dicho.
Con la mayor amargura del mundo
Me retracto de todo lo dicho.

Aus: Nicanor Parra, Ejercicios respiratorios (1964-1966)

The future haiku

I started liking 
pix of cats and dogs – what will 
I click in future?

– Iself (© 2018)

So I’ve been clicking on little hearts or thumbs up under pictures of domestic animals. Mind you, I only started doing this with the advent of Facebook, tumblr, etc. Makes me feel part of mainstream or something like that. I guess!

Before that people had to walk around with their animals to get appreciation. Progress!

At least people still seem to have real cats, dogs, canaries, rabbits, rats and mice.

But, like any fad or fashion, this is bound to blow over sooner or later. Or to get replaced by more advanced technology.

Looking forward to it. Or rather not?

13.10.17

Poetic bullshit paraphrased

I desire,
Occasionally, some backtalk
From the mute sky,
– Sylvia Plath (from Collected Poems; “Black Rook in Rainy Weather”)

So what’s the goddamn sky supposed to do about the dim-witted desires of a pretentious poet?

19.9.17

Three American* sentences

I. None of it has been haphazard – nothing ever is in this universe.

II. It’s all being memorized in some superordinate universal poetry bank.

III. Goodbye Three Word Wednesday – you’ve been good.

– Iself (© 2017)

Note
Written as the goodbye contribution to 3WW, which stopped at week no. 538. A long run by any Internet standard! The  last three words were goodbye, memorize and haphazard.

*The form was called American Sentence by Allen Ginsberg, its inventor. However, neither am I American nor does the form itself strike me as being necessarily and restrictively American.

Hyperbolic definition of social networks

Idiocy gone viral.

17.9.17

Zum Tode von John Ashbery


John Ashbery, Foto: Poetry Foundation

Zu Ehren des am 3.9.2017 verstorbenen großen amerikanischen Dichters John Asbhery erschien im Feuilleton von Fixpoetry das Gedicht Five Pedantic Pieces in Übersetzung von Johannes Beilharz und Originaltext. Da es Fixpoetry inzwischen nicht mehr gibt, wird die Übersetzung hier wiedergegeben. 

John Ashbery


Fünf pedantische Stücke

 

Eine Idee, die ich hatte und über die ich redete,

Wurde zu den Dingen, die ich tue.

 

Das Gedicht dieser Dinge nimmt sie auseinander,

Und ich zittere. Karger Winter, weniger verwundbar

Als der entleerte Sommer, die Nester der Worte.

 

Einige Stämme glauben, daß der Geist

Den abgeschnittenen Hand- und Zehennägeln innewohnt.

Sie sammeln ihre Toten eilig ein,

Bei Sonnenuntergang. Und dies wird

Einst ein vergessener Tag von vor drei Jahren sein:

Erstaunlicher Beweis für das Licht nach dem Tode.

 

Ein anderer Mensch. Die gelbe Backsteinmauer

Den ganzen Nachmittag über tiefer, stumpfer

Und eine Walzer singende Stimme, sentimentalen

Krimskrams fabrizierend -- Chaos, das er aushecken würde.

 

Und das kleine Hotel sah ordentlich aus

Und gut beleuchtet, im Dunkeln, auf dem flachen

Strand hinter den Brechern, steif, harmlos.

Und dich überrascht es, daß so etwas nicht sehr

Stabiles stehen bleibt, gefangen in unserem Mummenschanz.

 

Five Pedantic Pieces (aus: John Ashbery, As We Know, 1979)

Aus dem Amerikanischen übersetzt von Johannes Beilharz

15.5.17

Paul Eluard: Ich liebe dich

Ich liebe dich

Ich liebe dich für alle Frauen, die ich nicht gekannt habe
Ich liebe dich für alle Zeiten, die ich nicht gelebt habe
Für den Geruch des weiten Meers und den Geruch des warmen Brots
Für den schmelzenden Schnee, für die ersten Blumen
Für die unschuldigen Tiere, die der Mensch nicht erschreckt
Ich liebe dich um zu lieben
Ich liebe dich für alle Frauen, die ich nicht liebe

Wer spiegelt mich besser als du, ich sehe mich so wenig
Ohne dich sehe ich nichts als eine wüste Weite
Zwischen einst und heute
Da sind alle diese Tode, die ich auf Stroh überwand
Ich konnte die Mauer meines Spiegels nicht durchbrechen
Ich musste das Leben Wort für Wort erlernen
Wie man vergisst

Ich liebe dich für die Klugheit, die nicht meine ist
Für die Gesundheit
Ich liebe dich gegen alles, was nur Illusion ist
Für dieses unsterbliche Herz, das nicht mir gehört
Du glaubst Zweifel zu sein und bist doch nur Vernunft
Du bist die große Sonne, die mir in den Kopf steigt
Wenn ich mir meiner sicher bin.

– Paul Eluard

(Übersetzung aus dem Französischen von Johannes Beilharz. Die Vorlage stammt aus Le phénix, 1951)

19.10.16

A near-miss haiku

So I was on my way to the store close-by,
only to find out, once I got there, that it was closed.
Well hell, I thought, that saved me some money
coz I’s about to buy me some clothes.
That’s what I call a close call
and less wear on the clothesline.

Written upon instigation by BlogFriday – seeking submissions for the word ‘closed.’ This haiku with its syllabic structure of 11 / 13 / 10 / 9 / 7 / 7 is not the only thing that’s a amiss here. Or a close call.

– Iself

Written in a not so sincere writing mood years ago and kept in drafts. Now it finally gets to see the bright lights of the web. Ooey!

18.10.16

Ken Smith, Paul Eluard, Joseph Campbell


Gedichtübersetzungen bei Cross Over im Feuilleton von FixPoetry.

Die Rubrik wurde herausgegeben und übersetzt von Johannes Beilharz.

FixPoetry wurde inzwischen leider eingestellt. 

Nach und nach werden die dort ursprünglich veröffentlichten Übersetzungen hier wieder veröffentlicht.

Das hermetische Haiku

Es ist verschlossen,
viermal verschlossen – Gefühl,
Gehör, Klang, Ort.

– Iself (© 2016)

Anmerkung
So ziemlich symptomatisch für das Schweigen dieses Blogs in den letzten Monaten.

4.7.16

Zu Ehren von Yves Bonnefoy

Neuer Beitrag bei Cross Over:

Das Gedicht Delphes du second jour in deutscher Übersetzung von Johannes Beilharz zu Ehren des am 1. Juli 2016 verstorbenen französischen Dichters Yves Bonnefoy erschien ursprünglich bei FixPoetry, das es inzwischen leider nicht mehr gibt..

Yves Bonnefoy

Delphi, zweiter Tag

   

Hier willigt die ängstliche Stimme ein,

Den einfachen Stein zu lieben,

Die Bodenplatten, die die Zeit unterwirft und erlöst,

Den Olivenbaum, dessen Kraft den Geschmack trockenen Steins hat.

 

Die Schritte an ihrem wahren Ort. Die ängstliche Stimme

Glücklich unter den Felsen der Stille,

Und das Unendliche, das unbestimmte Responsorium

Von Kuhglocken, Ufer oder Tod. Kein Erschrecken

Vor deinem hellen Abgrund, Delphi am zweiten Tag.

 

(Delphes du second jour)


Aus dem Französischen von Johannes Beilharz. Das Original stammt aus: Yves Bonnefoy, Hier régnant désert, 1959.

 Zu Ehren von Yves Bonnefoy, geboren am 24. Juni 1923 und verstorben am 1. Juli 2016.

12.5.16

30.4.16

Begegnungen mit Autos mit sommerlich heruntergelassenen Fenstern und hochpotenten Lautsprecheranlagen

Drei Haiku


Stampf stampf stampf stampf stampf
stampf stampf stampf stampf stampf stampf stampf
stampf stampf stampf stampf stampf

Dumpf dumpf dumpf dumpf dumpf dumpf
dumpf dumpf dumpf dumpf dumpf dumpf dumpf
dumpf dumpf dumpf dumpf dumpf

Döns döns döns döns döns
döns döns döns döns döns döns döns
döns döns döns döns döns

– Iself (© 2016)

Die warme Jahreszeit hat begonnen, die Autofahrer teilen wieder ihr dumpfes Gestampfe und Gedöns mit dem Rest der Menschheit.