von Sukumar Ray
Bombarien, ein weit entlegenes asiatisches Reich,
ist wohlbekannt für manch eigenartigen Streich.
Dort beschenkt zum Beispiel der König die Damen
Mit Schokoladetafeln in güldenem Rahmen.
Die Königin, nur selten im Bette zu finden,
Lässt um den Hals das Kopfkissen sich binden.
Die Höflinge, so lautet mein Bericht,
Schlagen Räder wenn sie plaget die Gicht.
Des Königs Tantchen, ein alter Drachen,
Bringt mit dem Cricketschläger alle zum Lachen.
Ihr Gatte der Onkel tanzt allabendlich Salsa
Und trägt dazu bunte Girlanden aus Balsa.
Das alles, mag es auch seltsam anmuten,
Gehört in Bombarien zum Üblichen und Guten.
– Deutsche Übertragung von Johannes Beilharz
Übersetzt aus der englischen Fassung ("The King of Bombaria", siehe The Verse Marauder), die von Sukumar Rays Sohn, dem berühmtem Filmregisseur und Autor Satyajit Ray, stammt.
Sukumar Ray (1887-1923) ist der Lewis Carroll oder Christian Morgenstern der bengalischen Literatur.
A blog dedicated to literature in its multivarious forms and to other forms of art (visual, film, photography)
26.8.07
24.8.07
Absturz in fernem Land mit Friederike Mayröcker
DU BIST EIN FERNES LAND
gern schrieb ich dir unter den Bäumen
du bist ein fernes Land
mit wem hast du dich geküszt?
du bist ein fernes Land
der Mond ist über den Bäumen
o mein geliebtes Land
die Tage werden still
– Friederike Mayröcker
(Im Internet gefunden bei Deutsche Liebeslyrik; die Wiedergabe ohne Nachfrage zum Zwecke dieser Glosse sei mir bitte verziehen.)
Bei dieser in unseren Landen seit langer Zeit vielerseits hochgeschätzten Dichterin habe ich mich schon einige Male (und bisher klammheimlich) gefragt, ob das gesamte Service im Kabinetterl vorhanden ist.
Assoziative Lyrik ist eine Sache, Zusammenreihungen poetischer Versatzstücke eine andere.
Die letzte Zeile des Gedichts schlägt alles. Nach diesem frühzeitigen Absturz verbleibt das Mayröckersche ferne Land so fern mir wie eh und je.
Aber vielleicht wurde ich ja nur noch nicht von der richtigen Muse geküszt.
Geküszt wurde Friederike Mayröcker von zahlreichen Buchveröffentlichungen aus allerbestem Hause, siehe z.B. Amazon.
gern schrieb ich dir unter den Bäumen
du bist ein fernes Land
mit wem hast du dich geküszt?
du bist ein fernes Land
der Mond ist über den Bäumen
o mein geliebtes Land
die Tage werden still
– Friederike Mayröcker
(Im Internet gefunden bei Deutsche Liebeslyrik; die Wiedergabe ohne Nachfrage zum Zwecke dieser Glosse sei mir bitte verziehen.)
Bei dieser in unseren Landen seit langer Zeit vielerseits hochgeschätzten Dichterin habe ich mich schon einige Male (und bisher klammheimlich) gefragt, ob das gesamte Service im Kabinetterl vorhanden ist.
Assoziative Lyrik ist eine Sache, Zusammenreihungen poetischer Versatzstücke eine andere.
Die letzte Zeile des Gedichts schlägt alles. Nach diesem frühzeitigen Absturz verbleibt das Mayröckersche ferne Land so fern mir wie eh und je.
Aber vielleicht wurde ich ja nur noch nicht von der richtigen Muse geküszt.
Geküszt wurde Friederike Mayröcker von zahlreichen Buchveröffentlichungen aus allerbestem Hause, siehe z.B. Amazon.
9.8.07
Themenausstellung "Schaf" in Markgröningen
Themenausstellung
„Schaf“
Einladung zur Vernissage
So. 12. August 2007
11.30 Uhr
Wettegasse 7
Markgröningen
„Schaf“
Einladung zur Vernissage
So. 12. August 2007
11.30 Uhr
Wettegasse 7
Markgröningen
Ausstellende Künstler:
Wilhelm Schall
Anita Fried
Renate Hild
Margreet Huisman
Ulla Frenger
Margarete Steinmaier
Monika Wolf
Tille Beurer
Johannes Beilharz
Claus Staudt
Peter Hilsenbek
Musik an der Vernissage:
Uwe Sternberg, Gitarre
Galerie am Wettebrunnen
www.galerie-am-wettebrunnen.de
info@galerie-am-wettebrunnen.de
Telefon: 07145/9327993
Fax: 07145/900078
Wilhelm Schall
Anita Fried
Renate Hild
Margreet Huisman
Ulla Frenger
Margarete Steinmaier
Monika Wolf
Tille Beurer
Johannes Beilharz
Claus Staudt
Peter Hilsenbek
Musik an der Vernissage:
Uwe Sternberg, Gitarre
Galerie am Wettebrunnen
www.galerie-am-wettebrunnen.de
info@galerie-am-wettebrunnen.de
Telefon: 07145/9327993
Fax: 07145/900078
6.8.07
Semantic hotline experience
I called the agent with my problem, who told me I needed to talk to the editor. The editor told me that he was not the person in charge, and to please hold for the adaptationer. The adaptationer referred me to the arranger, who said to get in touch with the issuer, who passed me on to the originator. The originator transferred me to the processor, who was neither authorized nor willing to deal with my issue. By this time I had been on the phone for 1 hour and 55 minutes including the time I had been listening to upbeat muzak and please hold the line messages. Oh what to do!
Title explained
The synonyms this account toys with are the result of a leo.org search for the German term “Bearbeiter” – in other words, they are a semantic field.
– Leonard Blumfeld
Title explained
The synonyms this account toys with are the result of a leo.org search for the German term “Bearbeiter” – in other words, they are a semantic field.
– Leonard Blumfeld
30.7.07
Weerth lässt Kirche und Gott vernichten
Herüber zog eine schwarze Nacht
Herüber zog eine schwarze Nacht.
Die Föhren rauschten im Sturme;
Es hat das Wetter wild zerkracht
Die Kirche mit ihrem Turme.
Zerschmettert das Kreuz; zerdrückt den Altar;
Zermalmt das Gebein in den Särgen -
Die gotischen Bögen wälzen sich
Donnernd hinab von den Bergen.
Zum Dorfe stürzt sich Turm und Chor
Als wie zu einem Grabe -
Da fährt entsetzt vom Lager empor
Und spricht zur Mutter der Knabe:
"Ach Mutter, mir träumte ein Traum so schwer,
Das hat den Schlaf mir verdorben.
Ach Mutter, mir träumte, soeben wär'
Der liebe Herr Gott gestorben."
– Georg Weerth (1822-1856)
Nachbemerkung
Hier, so könnte man sagen, wird das Kind gleich mit dem Bad ausgeschüttet ... wenn die Kirche zu Bruch geht, stirbt damit auch Gott, scheint uns Weerth sagen zu wollen. Allerdings kann man auch konstatieren, dass in der Menschheitsgeschichte schon viele Kirchen (sprich: Religionen) verschwunden sind, ohne dass dies dem Gottesgedanken Abbruch getan hätte.
Herüber zog eine schwarze Nacht.
Die Föhren rauschten im Sturme;
Es hat das Wetter wild zerkracht
Die Kirche mit ihrem Turme.
Zerschmettert das Kreuz; zerdrückt den Altar;
Zermalmt das Gebein in den Särgen -
Die gotischen Bögen wälzen sich
Donnernd hinab von den Bergen.
Zum Dorfe stürzt sich Turm und Chor
Als wie zu einem Grabe -
Da fährt entsetzt vom Lager empor
Und spricht zur Mutter der Knabe:
"Ach Mutter, mir träumte ein Traum so schwer,
Das hat den Schlaf mir verdorben.
Ach Mutter, mir träumte, soeben wär'
Der liebe Herr Gott gestorben."
– Georg Weerth (1822-1856)
Nachbemerkung
Hier, so könnte man sagen, wird das Kind gleich mit dem Bad ausgeschüttet ... wenn die Kirche zu Bruch geht, stirbt damit auch Gott, scheint uns Weerth sagen zu wollen. Allerdings kann man auch konstatieren, dass in der Menschheitsgeschichte schon viele Kirchen (sprich: Religionen) verschwunden sind, ohne dass dies dem Gottesgedanken Abbruch getan hätte.
25.7.07
Viel Geplauster um wen?
Bonnet
Wolken erheben sich nie bis zur Stirn dieses heiligen Greises,
Und in Aurorens Gestalt winkt ihm der lächelnde Tod.
So wie der Hirt auf den Alpen in sonniger Heitre den Donner
Hört aus umnachtetem Thal, hört er der Leidenschaft Sturm.
– Friedrich von Matthisson (1761-1831)
Jeder hat Lücken in seinem Wissen. Heute entdeckte ich mal wieder eine, indem ich beim Lesen dieses Gedichtes nicht einmal den Schimmer einer Ahnung hatte, auf wen es sich beziehen könnte.
Wen würde man heute noch als "heiligen Greis" bezeichnen? Selbst im 18./19. Jahrhundert, als das wohl noch eher üblich war, muss es sich um ein größeres Kaliber gehandelt haben.
Also in der Wikipedia unter "Bonnet" gesucht ... und vermutlich fündig geworden. Es dürfte sich um den Schweizer Naturwissenschaftler und Philosophen Charles Bonnet (1720-1793) handeln.
Über den Autor dieser Hommage steht, ebenfalls in der Wikipedia:
Wolken erheben sich nie bis zur Stirn dieses heiligen Greises,
Und in Aurorens Gestalt winkt ihm der lächelnde Tod.
So wie der Hirt auf den Alpen in sonniger Heitre den Donner
Hört aus umnachtetem Thal, hört er der Leidenschaft Sturm.
– Friedrich von Matthisson (1761-1831)
Jeder hat Lücken in seinem Wissen. Heute entdeckte ich mal wieder eine, indem ich beim Lesen dieses Gedichtes nicht einmal den Schimmer einer Ahnung hatte, auf wen es sich beziehen könnte.
Wen würde man heute noch als "heiligen Greis" bezeichnen? Selbst im 18./19. Jahrhundert, als das wohl noch eher üblich war, muss es sich um ein größeres Kaliber gehandelt haben.
Also in der Wikipedia unter "Bonnet" gesucht ... und vermutlich fündig geworden. Es dürfte sich um den Schweizer Naturwissenschaftler und Philosophen Charles Bonnet (1720-1793) handeln.
Über den Autor dieser Hommage steht, ebenfalls in der Wikipedia:
M. wurde von seinen Zeitgenossen, u. A. auch von Friedrich Schiller, hoch geschätzt, nach seinem Tode aber vergessen.Ob allerdings das obige Gedicht, das heute als Lyrikmail anlangte, geeignet ist, diesen Dichter zu entstauben, wage ich zu bezweifeln. Leider macht selbst die liebliche Aurora aus diesem Thale der Vergangenheit mit seinen poetischen Gemeinplätzen keinen Ort, der zu weiteren Besuchen einlädt.
20.7.07
Lyrik-Bestseller
Klingt wie ein Paradox, gibt's aber anscheinend doch, wie ich heute beim Blogstöbern las.
Zunächst blätterte ich ein bisschen im Glarean-Magazin, dessen Herausgeber Walter Eigenmann vor ein paar Tagen per E-Mail Beiträge angefragt hatte, und stieß dort auf den hochbrisant klingenden Text Auf dem Weg zum guten Gedicht, in dem verschiedene Empfehlungen zum richtigen Reimen und – für die weniger Begabten – auch zum richtigen freien Dichten abgegeben werden. So steht da zum Beispiel ebenso gegen Regelwidrigkeit warnend wie klipp und klar, "Viele heutige Dichter versuchen alle Regeln des Dichtens dadurch zu umgehen, dass sie frei dichten." Es ist schon ein schweres Vergehen mit der regelwidrigen Dichterei!
Geschrieben wurde der Artikel von einer Vera Simon, über die am Ende des Artikels zu lesen war:
Veröffentlichung verschiedener Lyrik- und Geschenkbuch-Bestseller
Kaum zu fassen! Also nichts wie hin zum ebenfalls hinterlegten Link zur Homepage der Autorin. Dort finden sich etliche Leseproben. Auf der Seite Die Autorin ist unter anderem zu lesen:
Es gibt also doch noch Hoffnung für uns Dichter. Wir müssen uns halt endlich an die richtigen Regeln halten...
Die Gedichtbände von Vera Simon sind im Buchhandel erhältlich, siehe z.B. Amazon.
Zunächst blätterte ich ein bisschen im Glarean-Magazin, dessen Herausgeber Walter Eigenmann vor ein paar Tagen per E-Mail Beiträge angefragt hatte, und stieß dort auf den hochbrisant klingenden Text Auf dem Weg zum guten Gedicht, in dem verschiedene Empfehlungen zum richtigen Reimen und – für die weniger Begabten – auch zum richtigen freien Dichten abgegeben werden. So steht da zum Beispiel ebenso gegen Regelwidrigkeit warnend wie klipp und klar, "Viele heutige Dichter versuchen alle Regeln des Dichtens dadurch zu umgehen, dass sie frei dichten." Es ist schon ein schweres Vergehen mit der regelwidrigen Dichterei!
Geschrieben wurde der Artikel von einer Vera Simon, über die am Ende des Artikels zu lesen war:
Veröffentlichung verschiedener Lyrik- und Geschenkbuch-Bestseller
Kaum zu fassen! Also nichts wie hin zum ebenfalls hinterlegten Link zur Homepage der Autorin. Dort finden sich etliche Leseproben. Auf der Seite Die Autorin ist unter anderem zu lesen:
... mein erstes Geschenkbuch ("Was ich an dir mag") wurde ein voller Erfolg und so bekam ich einen Auftrag nach dem anderen. Mein Bestseller "Ich liebe dich noch immer" hat längst die 150.000er Auflage hinter sich ...
Es gibt also doch noch Hoffnung für uns Dichter. Wir müssen uns halt endlich an die richtigen Regeln halten...
Die Gedichtbände von Vera Simon sind im Buchhandel erhältlich, siehe z.B. Amazon.
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Gedichte,
Humor,
Liebe,
Liebesgedichte,
Literatur,
Lyrik,
Satire
19.7.07
Snail survival stratagem
The snail
with its stalked eye
spied a boot
which was walking by.
“Oh no,” he thought (or she),
“this big loud thing
is bound to bring
death or misery!
Down with my eyes!
What I can’t see
will never do
any harm to me.”
Narrow escape
and lesson learned:
If you close your eyes
you won’t get burned!
– Felix Morgenstern (© 2007)
Product liability disclaimer
Successful application cannot always be guaranteed.
with its stalked eye
spied a boot
which was walking by.
“Oh no,” he thought (or she),
“this big loud thing
is bound to bring
death or misery!
Down with my eyes!
What I can’t see
will never do
any harm to me.”
Narrow escape
and lesson learned:
If you close your eyes
you won’t get burned!
– Felix Morgenstern (© 2007)
Product liability disclaimer
Successful application cannot always be guaranteed.
18.7.07
Ringelnatz on silence
Silence
There are some people who bow
To those given to extended silence
With a serious brow.
And then there are those who resent
Contemporaries with a silent bent.
All in all, noone should confuse
Silence with a statement that is of much use.
– Johannes Beilharz
An attempted English paraphrase of the following poem by Joachim Ringelnatz (1883-1934):
Schweigen
Manche Leute verneigen
Sich gerne vor Leuten, die ernsten Gesichts
Langdauernd schweigen.
Manche Leute neigen
Dazu, zu grollen, wenn andere schweigen.
Schonet das Schweigen! Es sagt doch nichts.
There are some people who bow
To those given to extended silence
With a serious brow.
And then there are those who resent
Contemporaries with a silent bent.
All in all, noone should confuse
Silence with a statement that is of much use.
– Johannes Beilharz
An attempted English paraphrase of the following poem by Joachim Ringelnatz (1883-1934):
Schweigen
Manche Leute verneigen
Sich gerne vor Leuten, die ernsten Gesichts
Langdauernd schweigen.
Manche Leute neigen
Dazu, zu grollen, wenn andere schweigen.
Schonet das Schweigen! Es sagt doch nichts.
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silence,
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Übersetzung
17.7.07
Etwas von Richard Brautigan
Sitkomma und Creeleykomma
Es ist Frühling und die Nonne,
wie ein schwarzer Frosch,
baut ihre Dachpappenhütte
unten am See.
Wie schön sie ist
(und aussieht), umgeben
von ihren Dachpapperollen.
Sie kennen ihren Namen,
sie sprechen ihn aus.
Richard Brautigan (Sit Comma and Creeley Comma aus The Pill Versus the Springhill Mine Disaster, 1968, übertragen von Johannes Beilharz)
Über den Autor
Richard Brautigan (1935-1984) war ein amerikanischer Autor, der in seinem Heimatland zunächst mit Gedichten (!) und dann mit Romanen wie Trout Fishing in America und In Watermelon Sugar Kultstatus erlangte. Mit einer Mischung aus Witz, Skurrilem und Antikultur traf er eine Zeitlang den Atem der Zeit und eine breite "alternative" Leserschaft. In der Literaturlandschaft dürfte er eine der wenigen Ausnahmeerscheinungen sein, die mit Gedichtbänden hohe Auflagen erreichten.
Link
Kritischer Dosenöffner und weitere Gedichte von Richard Brautigan in deutscher Übersetzung
Es ist Frühling und die Nonne,
wie ein schwarzer Frosch,
baut ihre Dachpappenhütte
unten am See.
Wie schön sie ist
(und aussieht), umgeben
von ihren Dachpapperollen.
Sie kennen ihren Namen,
sie sprechen ihn aus.
Richard Brautigan (Sit Comma and Creeley Comma aus The Pill Versus the Springhill Mine Disaster, 1968, übertragen von Johannes Beilharz)
Über den Autor
Richard Brautigan (1935-1984) war ein amerikanischer Autor, der in seinem Heimatland zunächst mit Gedichten (!) und dann mit Romanen wie Trout Fishing in America und In Watermelon Sugar Kultstatus erlangte. Mit einer Mischung aus Witz, Skurrilem und Antikultur traf er eine Zeitlang den Atem der Zeit und eine breite "alternative" Leserschaft. In der Literaturlandschaft dürfte er eine der wenigen Ausnahmeerscheinungen sein, die mit Gedichtbänden hohe Auflagen erreichten.
Link
Kritischer Dosenöffner und weitere Gedichte von Richard Brautigan in deutscher Übersetzung
16.7.07
Robert Frost: The Road Not Taken / Der andere Weg
The Road Not Taken
Two roads diverged in a yellow wood,
And sorry I could not travel both
And be one traveller, long I stood
And looked down one as far as l could
To where it bent in the undergrowth;
Then took the other, as just as fair,
And having perhaps the better claim,
because it was grassy and wanted wear;
Though as for that the passing there
Had worn them really about the same,
And both that morning equally lay
In leaves no step had trodden black.
Oh, I kept the first for another day!
Yet knowing how way leads on to way,
I doubted if I should ever come back.
I shall be telling this with a sigh
Somewhere ages and ages hence:
Two roads diverged in a wood, and I -
I took the one less travelled by,
And that has made all the difference.
– Robert Frost
Der andere Weg
Ein Weg trennte sich im herbstlichen Wald
In zwei, doch ich war leider allein.
Als zaudernder Wand'rer sah ich kalt
Dem einen nach bis dort, wo er bald
Sich krümmte ins Gehölz hinein;
Dann sah ich den And'ren, genauso fein,
Und hatte vielleicht das bessere Ziel,
Da sein Gras wollte begangen sein;
Obgleich, und das galt für mich allein,
Entweiht hätt' ich beide ebensoviel.
Beide an jenem Morgen gleich lagen
Ohne Spuren, von Blättern belegt.
Oh, ich schenkte den Ersten späteren Tagen!
Weg führt zu Weg, so wollt' ich's wagen,
Auch wenn's mich hierher nie wieder verschlägt.
Ich werde ergriffen Dir davon singen
In fernen Jahrzehnten als mein Lied:
Am Scheideweg nach kurzem Ringen,
Nahm ich den Stilleren unter die Schwingen,
Und das war der große Unterschied.
– Übersetzung von Peter Morisse (2001)
Two roads diverged in a yellow wood,
And sorry I could not travel both
And be one traveller, long I stood
And looked down one as far as l could
To where it bent in the undergrowth;
Then took the other, as just as fair,
And having perhaps the better claim,
because it was grassy and wanted wear;
Though as for that the passing there
Had worn them really about the same,
And both that morning equally lay
In leaves no step had trodden black.
Oh, I kept the first for another day!
Yet knowing how way leads on to way,
I doubted if I should ever come back.
I shall be telling this with a sigh
Somewhere ages and ages hence:
Two roads diverged in a wood, and I -
I took the one less travelled by,
And that has made all the difference.
– Robert Frost
Der andere Weg
Ein Weg trennte sich im herbstlichen Wald
In zwei, doch ich war leider allein.
Als zaudernder Wand'rer sah ich kalt
Dem einen nach bis dort, wo er bald
Sich krümmte ins Gehölz hinein;
Dann sah ich den And'ren, genauso fein,
Und hatte vielleicht das bessere Ziel,
Da sein Gras wollte begangen sein;
Obgleich, und das galt für mich allein,
Entweiht hätt' ich beide ebensoviel.
Beide an jenem Morgen gleich lagen
Ohne Spuren, von Blättern belegt.
Oh, ich schenkte den Ersten späteren Tagen!
Weg führt zu Weg, so wollt' ich's wagen,
Auch wenn's mich hierher nie wieder verschlägt.
Ich werde ergriffen Dir davon singen
In fernen Jahrzehnten als mein Lied:
Am Scheideweg nach kurzem Ringen,
Nahm ich den Stilleren unter die Schwingen,
Und das war der große Unterschied.
– Übersetzung von Peter Morisse (2001)
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Übersetzung
Morgenstern zoology
The wingambat
The wingambat haunteth
through weerowarowood,
the ruby fingoor taunteth,
and cruelly laughs the drood.
– Christian Morgenstern (1871-1914), translated by Johannes Beilharz (*1956)
Note
This is a translation of Morgenstern's "Der Flügelflagel" (see preceding post).
The wingambat haunteth
through weerowarowood,
the ruby fingoor taunteth,
and cruelly laughs the drood.
– Christian Morgenstern (1871-1914), translated by Johannes Beilharz (*1956)
Note
This is a translation of Morgenstern's "Der Flügelflagel" (see preceding post).
Morgensternsches Getier
Der Flügelflagel
Der Flügelflagel gaustert
durchs Wiruwaruwolz,
die rote Fingur plaustert
und grausig gutzt der Golz.
– Christian Morgenstern (1871-1914)
Englische Übertragung siehe Morgenstern zoology.
Der Flügelflagel gaustert
durchs Wiruwaruwolz,
die rote Fingur plaustert
und grausig gutzt der Golz.
– Christian Morgenstern (1871-1914)
Englische Übertragung siehe Morgenstern zoology.
3.7.07
Liebesbrief von Maria / du der schone und sexuelle Mann
Vorgestern erreichte mich über das Wunder elektronischer Post ein Meisterwerk der Liebesbriefkunst, das ich der Öffentlichkeit nicht vorenthalten möchte. Wie ich leider vermute, hat meine Maria (zu erreichen unter mmariam003@yahoo.com – allerdings kam die Mail von Roxie@nirvanaclub.com) diese mit einem Kuss endenden Ergüsse nicht nur an mich versandt, sondern gleich millionfach. Da bereits ein Massenpublikum angesprochen wurde, dürfte die Veröffentlichung an dieser Stelle wohl kaum als Bruch einer Privatsphäre gelten können. Abschließend möchte ich noch betonen, dass ich weder bei Singles.freenet.de noch Friendscout24 ein Profil habe.
Aber vielleicht fühlt sich ja jemand anders bemüßigt, Marias Flehen zu erhören...
Hallo!!! Ich bitte dich, sich uber meinen Brief nicht zu verwundern. Ich sah dein Profil auf "Singles.freenet.de" oder auf "Friendscout24". Und ich wollte dir den Brief schreiben. Du der schone und sexuelle Mann. Ich will dich besser und naher sehr erfahren. Ich habe solches Gefuhl dass du ein Mann meines Traumes sein darfst. Aller ist in dieser Welt moglich. Du bist einverstanden? Ich glaube dass wir unsere Bekanntschaft beginnen werden.Werde ich Maria, die meinen Brief wartet, glucklich machen? Wohl eher nein.
Ich will dir uber mich erzahlen. Ich das einfache Russische die Frau. Mir 30 Jahre. Meinen Geburtstag den 11.01.1977 Ich lebe in Stadt Sankt Petersburg. Es ist eine zweite Stadt in Russland. Ich bin uberzeugt dass du meine Stadt weit. Ich lebe in einer Wohnung zusammen mit der Mutti und der Vater. Meine Mutti auf der staatlichen Rente. Mein Vater arbeitet im Eisenbahnbau. Es ist ein guter und friedlicher Beruf. Ich die einzige Tochter bei den Eltern. Ich habe den Bruder oder die Schwester nicht. Aber ich habe die Cousine und des Cousins. Ich arbeite in die Transportgesellschaft. Ich plane die Bewegung des Transportes und die Beforderung der grossen Ladungen nach ganzem Russland. Mir gefallt meine Arbeit. Aber leider bei mir das kleine Gehalt. Aber das Geld ist haupt-fur mich nicht. Fur mich das
Wesentliche die Liebe und das Gluck. Ich will aufrichtig mit dir in seinen Briefen sein. Ich habe die Geheimnisse vor dir nicht. Ich sage dir dass ich die vorliegende Liebe suche. Das vorliegende Gluck. Ich suche das Bundnis der Liebe und des Gluckes. Viele Manner und die Frau suchen seine Liebe und das Gluck. Es ist sehr viel Leute in dieser Welt einsam. Viele Frauen und der Mann suchen seine Liebe im Internet.
Viele finden das Gluck und die Liebe. Viele haben die Fehler und die Enttauschungen. Leider, ist viel es im Internet Betrug. Ich las daruber in der Zeitung. Es ist traurig. Ich werde aufrichtig mit dir und ich bitte dich, ehrlich auch zu sein. Die Ehrlichkeit und das Vertrauen sind fur die Liebe sehr wichtig. Es ist fur mich und fur dich wichtig. Keine Spiele. Nur die ernsten Beziehungen. Ich glaube dass die Liebe am meisten wesentlich in der Welt ist.
Warum suche ich seinen Mann in Deutschland? Wahrscheinlich willst du daruber fragen. Fur die Liebe und das Gluck existiert der Hindernisse bei der Entfernung nicht. Meine Freundin beratete mir, nach dem Mann in Deutschland zu suchen. Wir sind von der Kindheit befreundet. Wir lernten in einer Schule. Unsere Eltern waren von den Familien befreundet. Meine Freundin lebt in Deutschland in diesen Moment. Die Stadt Baden-baden. Vor einigen Jahren konnte sie nicht nachdenken was in Deutschland zu leben wird. Aber jetzt es so. Sie ist zum normalen Leben zuruckgekehrt. Sie hat seine Liebe im Internet gefunden. Sie hat den deutschen Mann gefunden. Sie ist in Deutschland zu seinem Brautigam abgereist. Sie hat den deutschen Mann verheiratet. Sie sehr glucklich jetzt. Sie haben seine Firma. Das grosse Geld und das Business. Ich bin dass meine beste Freundin glucklich in diesen Moment sehr sehr froh. Sie hat mir angeboten, nach seiner Liebe im Internet zu suchen. In Deutschland. Ich glaube dass ich seinen Mann finden kann. Ich werde die Probleme fur das Leben in Deutschland nicht haben. Aber das Geld bin fur mich nicht wichtig. Ich weib dass das Wesentliche in das Leben die Liebe und der geliebte Mensch. Ich werde seinen Mann den glucklichsten Menschen in der Welt machen. Ich kann in Deutschland zu jeder Zeit ankommen. Ich habe das Visum. Der Mann meiner Freundin half, mein Visum zu machen.
Ich suche der gute und gute Mann. Der mich liebgewinnen kann. Und ich werde diesen Mann liebgewinnen. Moglich es du? Ich werde seinen Mann glucklichst in der Welt machen. Ich glaube in die Liebe auf ganzes Leben. Ich bin uberzeugt dass ich seines Gluck und die Liebe finden werde. Nach welcher Frau suchst du? Welcher dein Traum? Jetzt ich vollkommen einsam. Ich habe etwas Freundinen. Aber ich habe den nahen Menschen nicht. Ich habe geliebt den Mann nicht. Ich versuchte, nach dem Mann in seinem Land zu suchen. Aber alle Manner wollen nur die Unterhaltung. Die Manner wollen nicht die ernsten Beziehungen haben. Ich hoffe mich dass du uber mich mehr erfuhrst. Ich werde uber mich mehr in jedem Brief erzahlen. Ich hoffe mich dass du uber dich mehr auch erzahlen wirst. Mir wird es sehr interessant sein, uber dich mehr zu erfahren. Ich will dich mehr nahe erfahren. Mir ist es sehr interessant. Ich werde deinen Brief warten. Dein Brief wird mich glucklich machen. Versprich, zu antworten! Ich werde deinen Brief warten. Ich bin obligatorisch werde antworten. Ich werde dir das Foto schicken und ich werde uber mich mehr erzahlen.
Meinen personlich e-mail: mmariam003@yahoo.com
Kuss
Deine Maria
Aber vielleicht fühlt sich ja jemand anders bemüßigt, Marias Flehen zu erhören...
1.7.07
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