I quit
for abundance of wit
And you quit
because you are a nit
So there!
– Felix Morgenstern
For Sunday Scribblings.
A blog dedicated to literature in its multivarious forms and to other forms of art (visual, film, photography)
27.5.08
Quitting
22.5.08
Georg Heym zu Fronleichnam
Immer wieder vergesse ich, was diese aus einer älteren, uns heutigen Deutschen nicht mehr vertrauten Sprache stammende Feiertagsbezeichnung eigentlich bedeutet. Die Wikipedia schreibt unter anderem:
Ich ziehe es vor, mit Georg Heym an einer lebendigen Prozession teilzunehmen, die mir heute per Lyrikmail ins Haus flatterte.
Fronleichnamsprozession
O weites Land des Sommers und der Winde,
Der reinen Wolken, die dem Wind sich bieten.
Wo goldener Weizen reift und die Gebinde
Des gelben Roggens trocknen in den Mieten.
Die Erde dämmert von den Düften allen,
Von grünen Winden und des Mohnes Farben,
Des schwere Köpfe auf den Stielen fallen
Und weithin brennen aus den hohen Garben.
Des Feldwegs Brücke steigt im halben Bogen,
Wo helle Wellen weiße Kiesel feuchten.
Die Wassergräser werden fortgezogen,
Die in der Sonne aus dem Bache leuchten.
Die Brücke schwankt herauf die erste Fahne.
Sie flammt von Gold und Rot. Die Seidenquasten
Zu beiden Seiten halten Kastellane
Im alten Chorrock, dem von Staub verblaßten.
Man hört Gesang. Die jungen Priester kommen.
Barhäuptig gehen sie vor den Prälaten.
Zu Flöten schallt der Meßgesang. Die frommen
Und alten Lieder wandern durch die Saaten.
In weißen Kleidchen kommen Kinder singend.
Sie tragen kleine Kränze in den Haaren.
Und Knaben, runde Weihrauchkessel schwingend,
Im Spitzenrock und roten Festtalaren.
Die Kirchenbilder kommen auf Altären.
Mariens Wunden brennen hell im Licht.
Und Christus naht, von Blumen bunt, die wehren
Die Sonne von dem gelben Holzgesicht.
Im Baldachine glänzt des Bischofs Krone.
Er schreitet singend mit dem heiligen Schrein.
Der hohe Stimmenschall der Diakone
Fliegt weit hinaus durch Land und Felderreihn.
Der Truhen Glanz weht um die alte Tracht.
Die Kessel dampfen, drin die Kräuter kohlen.
Sie ziehen durch der weiten Felder Pracht,
Und matter glänzen die vergilbten Stolen.
Der Zug wird kleiner. Der Gesang verhallt.
Sie ziehn dahin, dem grünen Wald entgegen.
Er tut sich auf. Der Glanz verzieht im Wald,
Wo goldne Stille träumt auf dunklen Wegen.
Der Mittag kommt. Es schläft das weite Land,
Die tiefen Wege, wo die Schwalbe schweift,
Und eine Mühle steht am Himmelsrand,
Die ewig nach den weißen Wolken greift.
Georg Heym (1887-1912)
Fronleichnam (von mittelhochdeutsch: vrônlîcham, vrônlîchname, das aus der vrône lîcham entstanden ist, was “Leib des Herrn” bedeutet; kirchenlat.: Corpus Domini), offiziell “Hochfest des Leibes und Blutes Christi”, regional auch Prangertag oder Blutstag genannt, ist ein Fest im römisch-katholischen Festjahr, mit dem die leibliche Gegenwart Jesu Christi im Sakrament der Eucharistie gefeiert wird.Als Nichtkatholik und Skeptiker in kirchlichen Belangen empfinde ich “leibliche Gegenwart Jesu Christi im Sakrament der Eucharistie” als theologische Phrasendrescherei und keine wirkliche Antwort, sondern einen Hinweis darauf, mich gefälligst in puncto Sakrament und Eucharistie schlau zu machen, was ich aber nur ungern tun würde. Wie es irgendwo so schön heißt, steht vor den Toren des Himmels abwehrend ein Priester mit seiner Theologie.
Ich ziehe es vor, mit Georg Heym an einer lebendigen Prozession teilzunehmen, die mir heute per Lyrikmail ins Haus flatterte.
Fronleichnamsprozession
O weites Land des Sommers und der Winde,
Der reinen Wolken, die dem Wind sich bieten.
Wo goldener Weizen reift und die Gebinde
Des gelben Roggens trocknen in den Mieten.
Die Erde dämmert von den Düften allen,
Von grünen Winden und des Mohnes Farben,
Des schwere Köpfe auf den Stielen fallen
Und weithin brennen aus den hohen Garben.
Des Feldwegs Brücke steigt im halben Bogen,
Wo helle Wellen weiße Kiesel feuchten.
Die Wassergräser werden fortgezogen,
Die in der Sonne aus dem Bache leuchten.
Die Brücke schwankt herauf die erste Fahne.
Sie flammt von Gold und Rot. Die Seidenquasten
Zu beiden Seiten halten Kastellane
Im alten Chorrock, dem von Staub verblaßten.
Man hört Gesang. Die jungen Priester kommen.
Barhäuptig gehen sie vor den Prälaten.
Zu Flöten schallt der Meßgesang. Die frommen
Und alten Lieder wandern durch die Saaten.
In weißen Kleidchen kommen Kinder singend.
Sie tragen kleine Kränze in den Haaren.
Und Knaben, runde Weihrauchkessel schwingend,
Im Spitzenrock und roten Festtalaren.
Die Kirchenbilder kommen auf Altären.
Mariens Wunden brennen hell im Licht.
Und Christus naht, von Blumen bunt, die wehren
Die Sonne von dem gelben Holzgesicht.
Im Baldachine glänzt des Bischofs Krone.
Er schreitet singend mit dem heiligen Schrein.
Der hohe Stimmenschall der Diakone
Fliegt weit hinaus durch Land und Felderreihn.
Der Truhen Glanz weht um die alte Tracht.
Die Kessel dampfen, drin die Kräuter kohlen.
Sie ziehen durch der weiten Felder Pracht,
Und matter glänzen die vergilbten Stolen.
Der Zug wird kleiner. Der Gesang verhallt.
Sie ziehn dahin, dem grünen Wald entgegen.
Er tut sich auf. Der Glanz verzieht im Wald,
Wo goldne Stille träumt auf dunklen Wegen.
Der Mittag kommt. Es schläft das weite Land,
Die tiefen Wege, wo die Schwalbe schweift,
Und eine Mühle steht am Himmelsrand,
Die ewig nach den weißen Wolken greift.
Georg Heym (1887-1912)
Labels:
Expressionismus,
Gedicht,
Gedichte,
Literatur,
Lyrik
18.5.08
Dark - Earthy - Incredibly Good
Rough draft for introductory marketing campaign of new dark chocolate-based "Mole" candy brand.
Marketing will focus on the three pillars of strength of the brand philosophy:
- Dark
- Earthy
- Incredibly Good
17.5.08
Kleines Handbuch des Verhörens
Vor einigen Tagen stand ich in der Stadtteilbuchhandlung wartend an der Theke und mein Blick fiel magisch angezogen auf das oben abgebildete kleine Handbuch des Verhörens. Der weiße Neger Wumbaba sagte mir etwas und auch nichts – eine Verwandte hatte mich neulich gefragt, ob ich von diesem Buch schon gehört hätte. Wegen des irgendwie altmodisch anmutenden Titels hatte ich angenommen, es müsse sich um ein älteres Buch handeln, vielleicht aus den Zwanziger- oder Dreißigerjahren des vergangenen Jahrhunderts, als derartige Exotismen ja irgendwie beliebt waren.
Ich blätterte ein bisschen und entdeckte zu meinem Entzücken, dass es sich um ganz und gar köstliche Verhörer bekannter Lied- und Gedichttexte handelt.
Als Kostprobe sei lediglich die titelgebende Variante eines Liedes von Matthias Claudius genannt:
Das Buch enthält viele weitere Verhörer und amüsante Geschichten, die sich um sie ranken, und sei unbedingt zum Kauf und Lachen oder auch als kleines Geschenk empfohlen.
Erhältlich im Buchhandel oder Online-Buchhandel, z.B. bei Amazon. Ein weiterer Band – "Der weiße Neger Wumbaba kehrt zurück" – erschien 2007.
Ich blätterte ein bisschen und entdeckte zu meinem Entzücken, dass es sich um ganz und gar köstliche Verhörer bekannter Lied- und Gedichttexte handelt.
Als Kostprobe sei lediglich die titelgebende Variante eines Liedes von Matthias Claudius genannt:
Der Wald steht schwarz und schweiget,(Im Originalton heißt es, für die, die das Lied nicht kennen: "der weiße Nebel wunderbar".)
und aus den Wiesen steiget
der weiße Neger Wumbaba.
Das Buch enthält viele weitere Verhörer und amüsante Geschichten, die sich um sie ranken, und sei unbedingt zum Kauf und Lachen oder auch als kleines Geschenk empfohlen.
Erhältlich im Buchhandel oder Online-Buchhandel, z.B. bei Amazon. Ein weiterer Band – "Der weiße Neger Wumbaba kehrt zurück" – erschien 2007.
Inner warning
The more that inner warning sign flashes
the more you’re attracted like a moth to the flame.
How many phoenixes do you want from the ashes?
Aren’t you getting tired of this destructive game?
– Felix Morgenstern (© 2008)
Missed the formal point again by presenting neither limerick nor haiku for Mad Kane’s This is a warning. Contentwise, however, I'm on target, I think.
the more you’re attracted like a moth to the flame.
How many phoenixes do you want from the ashes?
Aren’t you getting tired of this destructive game?
– Felix Morgenstern (© 2008)
Missed the formal point again by presenting neither limerick nor haiku for Mad Kane’s This is a warning. Contentwise, however, I'm on target, I think.
15.5.08
Short ghazal honoring spam
I remember a time long ago when spam
was something one wouldn’t eat.
Since those good old days spam
has become something other than fatty meat.
Every day now I find loads of spam
in my mailbox. Oh what a treat!
– Felix Morgenstern (© 2008)
Written in response to Mad Kane's Email Hell invitation for limericks and haikus about that lovely new age scourge – spam. Well, I have to sheepishly admit that I neither have limerick nor haiku to offer but something more similar to a very short ghazal.
was something one wouldn’t eat.
Since those good old days spam
has become something other than fatty meat.
Every day now I find loads of spam
in my mailbox. Oh what a treat!
– Felix Morgenstern (© 2008)
Written in response to Mad Kane's Email Hell invitation for limericks and haikus about that lovely new age scourge – spam. Well, I have to sheepishly admit that I neither have limerick nor haiku to offer but something more similar to a very short ghazal.
14.5.08
A spammer ...
has usurped BlogFriday's "clever" theme, spamming it with what looks like over 100 "contributions" from such fanciful non-entities as hamilten, osvald, ulemah, salaliah, nigiel, pavelik, olujimi, jeriel, melodie, oxleigh, udiyah, special, shauna, frytzi, rozeana, eiddwyna, meygyn, germayn, etc.
What a collection of angels! They all seem to have one thing in common – they refer to pages hosted by www.freewebs.com that advertise the usual spammer crap or offer downloads that will most likely do wonderful things to people's PCs.
The proper designation for the mastermind behind this kind of attack refers to a specific opening in a lower body part.
What a collection of angels! They all seem to have one thing in common – they refer to pages hosted by www.freewebs.com that advertise the usual spammer crap or offer downloads that will most likely do wonderful things to people's PCs.
The proper designation for the mastermind behind this kind of attack refers to a specific opening in a lower body part.
Lou-Anne's Love Life
“What’s this?”
“A scratch.”
“From what?”
“Necking.”
“With whom?”
“Jamie.”
“That’s the third one this week!”
“Good average, isn’t it?”
– Felix Morgenstern
Written using this week’s 3WW words average, neck and scratch.
“A scratch.”
“From what?”
“Necking.”
“With whom?”
“Jamie.”
“That’s the third one this week!”
“Good average, isn’t it?”
– Felix Morgenstern
Written using this week’s 3WW words average, neck and scratch.
10.5.08
Invitation to kiss a prince
Here I sit gathering moss.
Come on girls, don’t be at a loss:
Bring the prince salvation,
release him from ancient damnation.
One little kiss is all it takes –
your life from now on will be champagne and cakes.
– Felix Morgenstern (© 2008)
Totally Optional Prompts is all about transformation – just like this picture and text accompaniment.
Come on girls, don’t be at a loss:
Bring the prince salvation,
release him from ancient damnation.
One little kiss is all it takes –
your life from now on will be champagne and cakes.
– Felix Morgenstern (© 2008)
Totally Optional Prompts is all about transformation – just like this picture and text accompaniment.
9.5.08
A stylish entrance
I liked the ornamental quality of this entrance in Stuttgart-Ost.
Posted for "Doors" at Inspire Me Thursday.
Posted for "Doors" at Inspire Me Thursday.
8.5.08
Cautious human maybe
As a cautious
example of the species
you won't be nauseous
But maybe
just to be human
you should act like a baby
at times, and taste
strange stuff -
until you have enough
– Felix Morgenstern
Advice with the ingredients cautious, human and maybe from 3WW not to be taken too seriously.
example of the species
you won't be nauseous
But maybe
just to be human
you should act like a baby
at times, and taste
strange stuff -
until you have enough
– Felix Morgenstern
Advice with the ingredients cautious, human and maybe from 3WW not to be taken too seriously.
3.5.08
Why coffee is good for you
BlogFriday's word of the week is stupid.
The word made me think of this magnet
I've had on my fridge for years.
I still like my coffee as much as ever.
I've done some mighty stupid things
in my life, some with amazing
speed and energy.
– Iself
The word made me think of this magnet
I've had on my fridge for years.
I still like my coffee as much as ever.
I've done some mighty stupid things
in my life, some with amazing
speed and energy.
– Iself
1.5.08
Blessed ignorance
I wish I weren’t so ignorant!
Then I would know lots more.
I might possibly be less arrogant,
knowing what and what not to ignore.
– Felix Morgenstern (© 2008)
Written for BlogFriday, where the weekly word is ignorant.
Then I would know lots more.
I might possibly be less arrogant,
knowing what and what not to ignore.
– Felix Morgenstern (© 2008)
Written for BlogFriday, where the weekly word is ignorant.
Was wär er, trüg er heißeres Verlangen?
Na, vielleicht der Autor eines heißeren Gedichts als der folgenden platonischen – pardon platenschen – Saga von den mysteriösen Anderen, Jenen und gar gefährlichen Schützen:
August von Platen (1796-1835)
Dieses Gedicht gehört von der Thematik her zur Shakespeareschen Gruppe Viel Lärm um nichts.
Nicht eine Silbe hat unser Ohr erschreckt,
das hat der Autor wohl bezweckt.
– Iself
Empört über die schofele Kritik oder gar angetan von Platen? Titel dieses Klassikers sind im Buchhandel oder Online-Buchhandel, z.B. Amazon, erhältlich.
August von Platen (1796-1835)
Was will ich mehr, als flüchtig dich erblicken?Ja, in welche Netze hätte er sich da wohl verstrickt! Wir werden es leider nie mehr erfahren. Denn diese Netze wären vermutlich ganz interessant gewesen.
Was wär ich, trüg ich heißeres Verlangen?
In welche Netze würd ich, wenn ich hangen
An deinem Auge bliebe, mich verstricken!
Was will ich mehr noch, als ein eilig Nicken?
Es würden deine Worte mich befangen:
Vom Schützen wird ein Vogel rasch umgangen,
Wenn mehr er will, als an der Kirsche picken.
Wohl mögen Reize, die so ganz dein eigen,
Den Wunsch der Sehnsucht in den Andern wecken,
Sich dir zu nahn und dir ein Herz zu zeigen.
Ich werde nur, wenn Jene sich entdecken,
Vor deiner Schönheit huldigend mich neigen,
Nicht eine Silbe soll dein Ohr erschrecken!
Dieses Gedicht gehört von der Thematik her zur Shakespeareschen Gruppe Viel Lärm um nichts.
Nicht eine Silbe hat unser Ohr erschreckt,
das hat der Autor wohl bezweckt.
– Iself
Empört über die schofele Kritik oder gar angetan von Platen? Titel dieses Klassikers sind im Buchhandel oder Online-Buchhandel, z.B. Amazon, erhältlich.
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